
Tuberkulose nachimpfen: Durch Auffrischung besser geschützt

Vor 20 Jahren hob die Ständige Impfkommission ihre BCG-Impfempfehlung für Deutschland auf. Grund war die unter 0,1 % gesunkene Tuberkulosegefahr. Weltweit dagegen fordert das verantwortliche Mykobakterium mehr Todesopfer als jedes andere infektiöse Agens.
Eines der stark betroffenen Länder ist Südafrika. Das Team um Dr. Elisa Nemes vom Institut für Infektionskrankheiten und Molekularmedizin der Universität Kapstadt prüfte nun die Wirkung einer Auffrischungsimpfung an neonatal mit BCG Immunisierten.
Die 990 Teilnehmer im Alter von 12–17 Jahren erhielten randomisiert noch einmal BCG, den experimentellen Subunit-Wirkstoff H4:IC31 oder Placebo. Die Kollegen ermittelten dann über zwei Jahre die Rate an neuen und anhaltenden Infektionen (über mehr als sechs Monate).
Neuer Wirkstoff effektiv bei 31 %, der Klassiker bei 45 %
Trotz Impfschutz fingen sich 134 Teilnehmer das Mykobakterium ein; dabei gab es in den drei Gruppen nur geringfügige Unterschiede (13,1, 14,3 und 15,8 %). Allerdings erwies sich BCG deutlich effektiver in Bezug auf die Rate anhaltender Infektionen. Es senkte sie mit einer Wirksamkeit von 45,4 %, der experimentelle Wirkstoff erreichte 30,5 %. Im Hinblick auf schwere Nebenwirkungen gab es keine bedeutsamen Unterschiede, lediglich milde bis mäßige Lokalreaktionen traten unter BCG häufiger auf.
Quelle: Nemes E et al. N Engl J Med 2018; 379: 138-149
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