Anhaltender Benefit durch Avelumab/Axitinib

ASCO 2024 Dr. Katharina Arnheim

Beim fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom überzeugt die Erstlinientherapie durch einen anhaltenden Benefit. Beim fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom überzeugt die Erstlinientherapie durch einen anhaltenden Benefit. © Sebastian Kaulitzki – stock.adobe.com

In JAVELIN Renal 101 verbesserte Avelumab/Axitinib beim Nierenzellkarzinom das PFS gegenüber Sunitinib. Die Fünf-Jahres-Daten belegen nun auch einen tendenziellen Vorteil für das Gesamtüberleben, der allerdings die Signifikanz verfehlte.

Die Erstlinientherapie mit dem Checkpoint-Inhibitor Avelumab und dem Tyrosinkinase-Inhibitor Axitinib überzeugte in JAVELIN Renal 101 beim fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom (RCC). Im Vergleich zum langjährigen Standard Sunitinib verlängerte sie das progressionsfreie Überleben signifikant auf knapp 14 Monate. Die Nachbeobachtung erstreckt sich mittlerweile über mehr als 68 Monate. „Damit liefert JAVELIN Renal 101 das längste Follow-up einer Phase-3-Studie mit einer Kombination aus CPI und TKI“, konstatierte Prof. Dr. Robert J. Motzer, Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York.

Er stellte auf der ASCO-Jahrestagung die finale Analyse der Studie vor, die auch die primäre Auswertung zum Gesamtüberleben beinhaltet. Sowohl in der PD-L1-positiven Subgruppe als auch im Gesamtkollektiv zeigte sich ein Trend zugunsten von Avelumab/Axitinib, der allerdings keine Signifikanz erreichte: PD-L1-positive Patient:innen überlebten unter der Kombination median 43,2 Monate, unter Sunitinib 36,2 Monate (HR 0,86; p = 0,0755). Für das Gesamtkollektiv lauten die entsprechenden Werte 44,8 Monate bzw. 38,9 Monate (HR 0,88; p = 0,0699). 

Ein langfristiger Benefit

Die Fünf-Jahres-Raten des OS liegen in der PD-L1-positiven Population bei 37,1 % verglichen mit 33,4 %; im Gesamtkollektiv betragen sie 38,8 % bzw. 36,2 %. Auch in den meisten vorab definierten Subgruppen gab es einen tendenziellen OS-Vorteil zugunsten der CPI/TKI-Kombination. Besonders stark profitierten Patient:innen der ungünstigen Risikogruppe (21,3 vs. 11,0 Monate; HR 0,63; p = 0,0147). 

Prof. Motzer machte darauf aufmerksam, dass Teilnehmende des Sunitinib-Arms häufiger Folgetherapien erhielten als die im Kombinationsarm, wobei überwiegend CPI gewählt wurden. Bei Berücksichtigung der Folgebehandlung mit Checkpoint-Inhibitoren fällt der OS-Vorteil durch Avelumab/Axitinib mit einer relativen Reduktion des Sterberisikos um 24 % größer aus als in der nicht adjustierten Analyse (HR 0,76). „Das weist darauf hin, dass das Überleben im Sunitinib-Arm durch eine nachfolgende CPI-Therapie beeinflusst wird“, kommentierte der Referent.

Der Vorteil im primären Endpunkt PFS zugunsten der CPI/TKI-Dublette blieb im Fünf-Jahres-Update erhalten (13,9 vs. 8,5 Monate; HR 0,66; p ≤ 0,0001). Damit untermauert die neue Auswertung den langfristigen Benefit von Avelumab/Axitinib in puncto Wirksamkeit und auch in Bezug auf die Sicherheit, resümierte Prof. Motzer.

Quelle:
Motzer RJ et al. 2024 ASCO Annual Meeting; Abstract 4508

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