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Aufbauen statt Abbau hemmen

Die Möglichkeiten bei der Arthrosetherapie bleiben unbefriedigend. Vielleicht liegt das daran, dass man den Fokus zu lange auf die Reduktion des Knorpelabbaus gelegt hat, vermutete Prof. Dr. Tonia Vincent von der Universität Oxford. Doch weder TNF-α-Blocker noch IL-1- oder IL-6-Inhibitoren konnten etwas gegen den Knorpelabbau ausrichten, so die Expertin.
Ein anderer Ansatz besteht in Knorpelreparatur bzw. -aufbau. Das sei zwar schwierig, trotzdem kann man die Chondrozyten in diese Richtung beeinflussen – mithilfe von Wachstumsfaktoren. Die Extensionstherapie bei schwerer Gonarthrose führt z.B. zu einem Anstieg von Wachstumsfaktoren in der Synovia. So kommt es zu Knorpelwachstum im Gelenk und anhaltender klinischer und struktureller Verbesserung.
Sprifermin gibt einer Phase-2-Studie zufolge Grund zur Hoffnung. Es reduzierte den Knorpelverlust und führte zu einer signifikanten dosisabhängigen Zunahme der Knorpeldicke, berichtete Prof. Vincent. Vielversprechend ist zudem der Angiopoietin-Like3-Agonist LNA043, der aktuell an Gonarthrosepatienten getestet wird. Auch Lorecivivint, ein Wnt-Inhibitor, ist weiterhin im Rennen, neue Ergebnisse sollen demnächst präsentiert werden.
Kongressbericht: European Congress of Rheumatology 2022
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