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Autoren der Phase-3-Studie bewerten FcRn-Antagonist positiv

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Antagonisten des neonatalen Fc-Rezeptors (FcRn) als vielversprechender Behandlungsansatz erwiesen. Der FcRn vermindert den lysosomalen Abbau von Immunglobulin G (IgG). Antagonisten des Rezeptors wie Efgartigimod alfa und Rozanolixizumab senken den IgG-Spiegel im Blutkreislauf und können dadurch die Symptome der Myasthenie lindern.
Dr. Chong Yan von der Fudan-Universität in Shanghai und Kollegen untersuchten die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Batoclimab bei Erwachsenen mit generalisierter MG. Der monoklonale Antikörper wirkt ebenfalls als FcRn-Antagonist. In die Studie eingeschlossen waren insgesamt 132 Patienten aus 27 Zentren in China. Ein Patient wurde nach der Randomisierung ausgeschlossen, weil er negativ auf Antikörper gegen den nikotinischen Acetylcholinrezeptor sowie die muskelspezifische Rezeptor-Tyrosinkinase getestet worden war. Die restlichen Probanden erhielten entweder sechs wöchentliche subkutane Injektionen von Batoclimab (680 mg) zusätzlich zur Standardbehandlung oder ein Placebo. Es folgte eine vierwöchige Beobachtungsphase. Bei Patienten, die weiter eine Therapie benötigten, wurde ein zweiter Behandlungszyklus durchgeführt.
Der primäre Endpunkt war eine anhaltende (≥ 4 Wochen) Verbesserung aus dem ersten Behandlungszyklus heraus, definiert durch eine Verringerung des MG-ADL*-Scores um mindestens drei Punkte. Dieses Ziel erreichten signifikant mehr Patienten in der Batoclimabgruppe als im Placebokollektiv (58,2 % vs. 31,3 %). Bereits in der zweiten Woche der Untersuchung konnte ein Unterschied im MG-ADL-Score beobachtet werden. Eine Woche nach der letzten Dosis war der mittlere Unterschied zwischen den beiden Gruppen am größten. So hatten Teilnehmer unter Batoclimab an Tag 43 eine Verbesserung um 3,6 Punkte vorzuweisen, bei den Patienten in der Placebogruppe waren es nur 1,7 Punkte.
Die Rate unerwünschter Ereignisse lag bei 70 %
Nach Einschätzung der Autoren fielen die klinische Wirkung und das Ausmaß der IgG-Reduktion unter Batoclimab ähnlich aus wie bei anderen FcRn-Antagonisten. Darüber hinaus stuften sie die Therapie als verträglich ein. So lag die Rate behandlungsbedingter unerwünschter Ereignisse in der Batoclimabgruppe bei 70,1 %, unter Placebo bei 36,9 %. Schwere Ereignisse im Behandlungszeitraum traten unter Batoclimab bei 3,0 % auf, in der Placebogruppe waren es 7,7 %.
* Myasthenia Gravis Activities of Daily Living
Quelle: Yan C et al. JAMA Neurol 2024; DOI: 10.1001/jamaneurol.2024.0044
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