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Bei Krankheitskontrolle deeskalieren?

DISCO-C
Professor Dr. Thomas Decker vom St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg stellte das Konzept der DISCO-C-Studie vor. Die Rationale dahinter sei die Beobachtung von 25 Patientinnen aus Ravensburg mit lang anhaltender Krankheitskontrolle. Sie hatten zuerst eine endokrine Therapie plus CDK4/6-Inhibitoren erhalten. Letztere wurden bei Krankheitskontrolle ausgesetzt, bis der Tumor progredient wurde. Einem großen Teil dieser Frauen reichte so über einen längeren Zeitraum die endokrine Monotherapie.
Dies bedeutete für die Frauen eine Reduktion von Nebenwirkungen wie Alopezie oder Übelkeit, betonte der Referent. In vier Fällen wurde aufgrund einer Progression die Behandlung mit CDK4/6-Inhibitoren wieder aufgenommen, was erneut zur Stabilisierung der Krebserkrankung führte.
In der randomisierten Phase-2-Studie soll jetzt in einem größeren Kollektiv untersucht werden, ob eine lang anhaltende Krankheitskontrolle auch nach zwischenzeitlichem Absetzen von CDK4/6-Inhibitoren machbar ist. Eingeschlossen werden 165 Patientinnen mit einem metastasierten HR+/HER2- Mammakarzinom und einer lang anhaltenden Remission unter endokriner Therapie plus CDK4/6-Inhibitoren.
Arbeitsgruppe Lebensqualität hat das Konzept mitentwickelt
Nach einer 3:1-Randomisierung wird der CDK4/6-Inhibitor abgesetzt und die endokrine Therapie fortgeführt oder die Kombination beibehalten. Primärer Endpunkt ist der Anteil von Frauen mit einem progressionsfreien Überleben nach zwölfmonatiger Erhaltung. Wichtige sekundäre Endpunkte umfassen die Lebensqualität, das progressionsfreie Überleben und die Ansprechrate nach Wiederaufnahme der CDK4/6-Inhibitoren sowie die Zeit bis zum Versagen der Therapiestrategie und die Zeit bis zur Chemotherapie nach Progress. Die AIO-Arbeitsgruppen Mammakarzinom und Lebensqualität haben das Studienkonzept gemeinsam entwickelt, erzählte Prof. Decker.
Reality-Check im OPAL-Register
Autor: Friederike Klein
CAPRI
Auch die CAPRI-Studie betrifft Frauen mit einem metastasierten Mammakarzinom unter einer Erhaltung mit endokriner Therapie plus CDK4/6-Inhibitor. Hintergrund dieses Konzeptes ist die Beobachtung, dass bei CDK4/6-Hemmung offensichtlich verstärkt neue Mutationen in den Tumorzellen auftreten. Jetzt soll in einer Phase-2-Studie geklärt werden, ob eine intermittierende Chemotherapie mit Capecitabin den Mutationsdruck reduziert. Während der Chemotherapie werden CDK4/6-Inhibitoren abgesetzt und die endokrine Therapie wird beibehalten. Primärer Endpunkt ist die Zahl der Mutationen zum Zeitpunkt einer Progression. Sekundäre Endpunkte könnten PFS und Ansprechen auf Folgetherapien umfassen. Offen ist die Frage, ob Frauen eine alle paar Monate erfolgende Chemotherapie akzeptieren.Quelle: Decker T. 18. AIO-Herbstkongress; Arbeitsgruppensitzung Mammakarzinom und Gynäkologische Tumoren
18. AIO-Herbstkongress
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