
CDK4/6-Hemmung bei HR+/HER2- Brustkrebs – Und was dann?

Die PIK3CA-Mutation ist beim Mammakarzinom eine der häufigsten Gen-Mutationen – etwa 40 % der Patienten mit HR+/HER2- fortgeschrittenem Mammakarzinom sind betroffen. Sie gilt als negativer prognostischer Faktor und geht mit einer endokrinen Resistenz einher, erläuterte Professor Dr. Hope S. Rugo, Helen Diller Family Comprehensive Cancer Center, San Francisco. Die Frage sei, wie PIK3CA-Mutierte nach Behandlung mit einem CDK4/6-Inhibitior (in Kombination mit einer endokrinen Therapie) weiterbehandelt werden sollten. Dies werde in der BYLieve-Studie erstmals untersucht.
Erste Anzeichen für gutes Ansprechen in SOLAR-1
Progressionsfreies Leben war länger als ein halbes Jahr
Dies ist eine offene Phase-2-Studie mit drei Kohorten und unterschiedlicher Vortherapie, die jeweils mit Alpelisib plus endokriner Therapie weiterbehandelt werden. Die Gruppen werden separat, also nicht vergleichend, ausgewertet. Primärer Studienendpunkt ist die Rate der Patienten, die nach sechsmonatiger Therapie mit Alpelisib ohne Tumorprogression überlebt haben. Die von Prof. Rugo vorgestellten Ergebnisse fokussierten auf 121 Patienten der Kohorte A mit bestätigter PIK3CA-Mutation, die unter der Vorbehandlung mit einem CDK4/6-Inhibitor plus Aromatasehemmer progredient waren und mit Alpelisib/Fulvestrant weiterbehandelt wurden. Die Nachbeobachtungszeit betrug mindestens sechs, im Median 11,7 Monate. Mehrheitlich befanden sich die Patienten in der zweiten Therapielinie für die fortgeschrittene Erkrankung. Nach sechs Monaten waren noch 61 der 121 Teilnehmer am Leben und ohne Progression. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) war mit 7,3 Monate vergleichsweise lang – im historischen Vergleich etwa doppelt so lang wie unter anderen Therapieoptionen nach CDK4/6-Inhibition, betonte die Expertin. Inklusive der Personen mit Krankheitsstabilisierung profitierten 45,5 % der Patienten von der Weiterbehandlung mit Alpelisib/Fulvestrant. Bezogen auf diejenigen mit messbarer Erkrankung (n = 100) waren es 42 %. Komplette Tumorremissionen wurden nicht beobachtet, aber Rückbildungen bis zu gut 70 %, berichtete Prof. Rugo. Primär progredient waren etwa 11 % der Patienten. Das Nebenwirkungsspektrum sei handhabbar. Allerdings empfahl die Onkologin ein standardisiertes Nebenwirkungsmanagement, um die Wirksamkeit von Alpelisib optimal nutzen zu können. Zu achten sei auf Hyperglykämien, die bei knapp 30 % der Patienten Grad 3 oder höher erreichten und in 1,6 % der Fälle zum Therapieabbruch führten. Die Therapieabbruchrate lag damit deutlich niedriger als noch in der SOLAR-1-Studie mit gut 6 %. Hautausschläge, die bei knapp 30 % der Teilnehmer auftraten und in knapp 10 % Grad 3 oder höher erreichten, lassen sich mit der prophylaktischen Gabe eines Antihistaminikums reduzieren. Gegebenenfalls empfahl die Expertin eine Dosisanpassung.Quelle: Rugo HS et al. J Clin Oncol 2020; 38 (suppl; abstr 1006); DOI: 10.1200/JCO.2020.38.15_suppl.1006
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