Gesamtüberleben mit CDK4/6-Inhibitor bei prämenopausalem HR+/HER2-Brustkrebs verbessert

Birgit-Kristin Pohlmann

Ribociclib bindet sowohl an CDK4 als auch an CDK6. So werden die Kinasen spezifisch gehemmt. Ribociclib bindet sowohl an CDK4 als auch an CDK6. So werden die Kinasen spezifisch gehemmt. © molekuul.be – stock.adobe.com

Erstmals zeigen Phase-III-Daten: Eine Erstlinie aus CDK4/6-Hemmer und endokriner Standardtherapie bietet speziell vor der Menopause bei HR-positivem und HER2-negativem fortgeschrittenem bzw. metastasiertem Brustkrebs die Chance auf einen signifikanten Gesamtüberlebensvorteil.

MONALEESA-7 ist die erste Phase-III-Studie mit einem CDK4/6-Inhibitor, in der nur prämenopausale Patientinnen mit HR-positivem, HER2-negativem (HR+/HER2-) fortgeschrittenem bzw. metastasiertem Mammakarzinom randomisiert wurden. Ribociclib wurde in der Erstlinie in Kombination mit Tamoxifen oder einem Aromatasehemmer plus GnRH-Analogon eingesetzt. Im Kontrollarm erhielten die Frauen lediglich die endokrine Therapie.

In einer früheren Auswertung hatte sich bereits gezeigt, dass die zusätzliche Ribociclibgabe das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) der Patientinnen signifikant verlängerte (Hazard Ratio 0,55; p < 0,0001). Das PFS war primärer Studienendpunkt.

Die aktuelle Auswertung nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 34,6 Monaten belegte, dass sich der PFS-Vorteil in einem Benefit im Gesamtüberleben niederschlägt: Zum Auswertungszeitpunkt betrug die mediane Überlebenszeit im Kontrollarm 40,9 Monate und war im Ribociclibarm noch nicht erreicht (HR 0,712; p = 0,0097), so Professor Dr. Sara A. Hurvitz vom Jonsson Comprehensive Cancer Center der Universität in Los Angeles.

Gesamtüberleben erreicht Plateau unter Ribociclib

Der Kurvenverlauf, so Prof. Hurvitz, deute im Ribociclibarm auf ein Plateau hin, was für die fortgeschrittene Krankheitssituation beachtlich sei – insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass es sich um prämenopausale Frauen handelt. Jüngere Patientinnen haben erfahrungsgemäß Karzinome mit aggressiverer Tumorbiologie und in der Regel eine ungünstigere Prognose als ältere (postmenopausale) Patientinnen, betonte die Expertin.

Zum Auswertungszeitpunkt waren im Ribociclibarm noch 35 % der Teilnehmerinnen unter Therapie im Vergleich zu 17 % im Kontrollarm. Überlebt hatten nach insgesamt 42 Monaten noch 70,2 vs. 46,0 %. Die Subgruppe der Teilnehmerinnen, die zusätzlich zu Ribociclib einen Aromatasehemmer (plus GnRH-Analogon) erhielten, profitierte in einem vergleichbaren Ausmaß wie die Gesamtpopulation: Auch hier ist das mediane Überleben im Ribociclibarm noch nicht erreicht und beträgt im Kontrollarm 40,7 Monate (HR 0,699). Vorteile für die mit Ribociclib behandelten Patientinnen zeigten sich auch bei der Zeitspanne bis zur ersten nachfolgenden Chemotherapie. Der Median ist hier noch nicht erreicht und liegt im Kontrollarm bei 36,9 Monaten (HR 0,596). Auch für die Zeit (ab Randomisierung) bis zur Progression auf die nachfolgende Zweitlinientherapie (PFS2) ist der Median unter Ribociclib noch nicht erreicht (vs. 32,3 Monate).

Keine Anzeichen für kumulative Nebenwirkungen

Die mediane Therapiedauer liegt unter Ribociclib bei zwei Jahren und ist damit etwa doppelt so lang wie im Placeboarm, betonte Prof. Hurvitz. Kumulative Nebenwirkungen wurden nicht gesehen. Insgesamt, so die Referentin, sei die Behandlung mit dem CDK4/6-Inhibitor gut verträglich, allerdings besteht – wie von der CDK4/6-Inhibition bekannt – ein erhöhtes Neutropenierisiko, das sich jedoch handhaben lasse. Bemerkenswert ist laut Prof. Hurvitz, dass der Vorteil über die zweite Linie hinaus anzuhalten scheint. Die Studiendaten bestätigen den hohen Stellenwert der CDK4/6-Inhibition für den Erstlinieneinsatz bei besagten Patientinnen.

Quellen:
Hurvitz SA et al. J Clin Oncol 2019; 37 (suppl; abstr LBA1008)
55th Annual Meeting of the American Society of Oncology (ASCO)

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Ribociclib bindet sowohl an CDK4 als auch an CDK6. So werden die Kinasen spezifisch gehemmt. Ribociclib bindet sowohl an CDK4 als auch an CDK6. So werden die Kinasen spezifisch gehemmt. © molekuul.be – stock.adobe.com