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Dreierkombination reduziert Progressionsrisiko beim HER2-positiven Brustkrebs um ein Drittel

Der CDK4/6-Inhibitor Abemaciclib ist in Kombination mit einer endokrinen Therapie bereits beim fortgeschrittenen HR-positiven, HER2-negativen Brustkrebs zugelassen. Präklinische Studien weisen darauf hin, dass das Präparat die Wirksamkeit von gegen HER2 gerichteten Substanzen verstärkt und resistente Tumoren für eine HER2-Blockade resensibilisiert, erläuterte Dr. Sara Tolaney vom Dana-Farber Cancer Institute in Boston. Das weist nach ihren Worten auf einen Crosstalk zwischen HER2- und Cyclin-D1/CDK4-Signalwegen in HR-positiven Tumoren hin.
Drei mögliche Kombinationen miteinander verglichen
monarcHER ist die erste randomisierte Studie, in der das Abemaciclib-Regime mit der Chemotherapie plus Trastuzumab verglichen wurde. Die internationale Multicenterstudie der Phase 2 schloss 237 vorbehandelte Frauen mit fortgeschrittenem HR-positivem, HER2-positivem Brustkrebs ein. Sie wurden randomisiert drei Therapiearmen zugeteilt:
- Abemaciclib/Fulvestrant/Trastuzumab oder
- Abemaciclib plus Trastuzumab oder
- Chemotherapie nach Wahl des Prüfarztes plus Trastuzumab.
Alle Teilnehmerinnen hatten zuvor bereits mindestens zwei Anti-HER2-Therapien einschließlich T-DM1 und ein Taxan erhalten. Primärer Endpunkt der internationalen Studie war das progressionsfreie Überleben (PFS) beider Abemaciclibgruppen im Vergleich zum Kontrollarm.
Durch das Abemaciclib-Tripleregime wurde eine 33%ige Reduktion des Progressionsrisikos erreicht, erläuterte die Referentin. Mit der Dreifachkombination behandelte Frauen lebten median 8,3 Monate ohne Progress oder Tod, Kontrollpatientinnen dagegen nur 5,7 Monate (HR 0,67; p = 0,025). Das PFS unter Abemaciclib/Trastuzumab war mit 5,7 Monaten identisch mit dem im Kontrollarm (HR 0,94; p = 0,39).
Ähnliche Ergebnisse wurden auch beim Ansprechen erreicht: Die Responserate unter der Tripletherapie war mit 32,9 % mehr als doppelt so hoch wie in den beiden anderen Armen (jeweils 13,9 % ;p = 0,004).
Zudem ergab eine exploratorische Analyse zum Gesamtüberleben (OS) bereits einen tendenziellen Vorteil zugunsten beider Abemaciclibarme. Das mediane OS lag unter der Dreierkombination bei 24,3 Monaten, unter Abemaciclib/Trastuzumab bei 24,1 Monaten und im Kontrollarm bei 21,5 Monaten. Die finale OS-Analyse steht aber noch aus, so Dr. Tolaney.
Keine neuen Sicherheitssignale beobachtet
Die Verträglichkeit entsprach dem bisher von Abemaciclib bekannten Profil. Nebenwirkungen vom Grad 3 und höher waren allerdings nicht unerwartet unter dem Dreierregime häufiger als in den beiden anderen Armen, betonte die Expertin.
Quelle:
Tolaney S et al. ESMO 2019; Abstract LBA23
ESMO-Jahrestagung 2019
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