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Cartoon Medizin und Markt
Bei Lungenkrebs mit EGFR-Mutation CHRYStALIeSiert sich eine Insertion heraus

Während sich die Prognose für Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und gängigen EGFR-Mutationen mit Einführung der Tyrosinkinase-Inhibitoren deutlich verbessert hat, sind die Aussichten bei Exon-20-Insertionen in diesem Gen bislang unverändert schlecht. Derartige Veränderungen sind – nach Exon-19-Deletion und der L858R-Aberration im Exon 21 – mit rund 5 % bis 6 % die dritthäufigste Form von EGFR-Mutationen.
In einer Studie mit Amivantamab, einem gegen EGFR- und MET-gerichteten bispezifischen Antikörper, konnte nun erstmals auch für diese Tumorkranken ein verbessertes Ansprechen erzielt werden. Bindet der Antikörper an die Tumorzellen, induziert das bei Makrophagen die sogenannte Trogozytose. Dieses „Zellknabbern“ führt letztlich zum Tod der Tumorzelle.
Deutlich effektiver als Tyrosinkinase-Hemmer
Kürzlich wurden die Ergebnisse der Phase-1b-Studie CHRYSALIS vorgestellt. An dieser Untersuchung hatten 81 Patienten mit fortgeschrittenem oder nicht-resezierbarem NSCLC und Exon-20-Insertionen teilgenommen. Knapp die Hälfte von ihnen hatte neben der platinbasierten Chemotherapie bereits eine Checkpoint-Blockade hinter sich, ein Viertel war mit einem Tyrosinkinase-Inhibitor vorbehandelt, erläuterte Professor Dr. Frank Griesinger vom PIUS Hospital am Medizinischen Campus Oldenburg.
Im Ergebnis betrug die Gesamtansprechrate unter EGFR-MET-Antikörper 40 % – und lag damit erheblich höher als unter Tyrosinkinase-Hemmern, wie der Referent verdeutlichte. Das mittlere Ansprechen betrug 11,1 Monate, das mediane progressionsfreie Überleben 8,3 Monate und das mediane Gesamtüberleben 22,8 Monate.
Antrag auf Zulassung bei der EMA bereits gestellt
Bei 16 % der Patienten traten im Zuge der Behandlung unerwünschte Nebenwirkungen vom Grad 3 oder schwerer auf. Die Abbruchrate aufgrund dieser Ereignisse betrug 4 %, bei 13 % erfolgte eine Dosisreduktion. Laut Prof. Griesinger deuten diese Zahlen auf eine vergleichsweise gute Verträglichkeit des Arzneistoffs hin.
Relativ häufig traten Reaktionen an der Einstichstelle auf, die meist auf die erste Infusion begrenzt und alles in allem gut handhabbar waren. Wie der Experte berichtete, ist der Antrag auf die Zulassung in Europa eingereicht.
Quelle: Online Pipeline-Presseworkshop „Janssen in der Onkologie – Pipeline-Update 2021: Aktuelle Daten zur Behandlung des NSCLC mit Amivantamab von der WCLC“; Veranstalter: Janssen
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