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Betazellfunktion: Geprüfte Interventionen fehlgeschlagen

Welche Strategie ist am besten geeignet, um die nachlassende Betazellfunktion bei neu diagnostiziertem Typ-2-Diabetes oder Prädiabetes zu erhalten? Metformin, eine frühe Insulin-Bolustherapie, Liraglutid oder metabolische Chirurgie? Um das herauszufinden, wurden im RISE-Studienprogramm die Ansätze in unterschiedlichen Altersgruppen geprüft und zu verschiedenen Zeitpunkten ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) durchgeführt. Am Ende wurde dabei ein Argininbolus verabreicht, um die noch vorhandene Betazellfunktion maximal zu stimulieren, wie Professor Dr. Phil Zeitler, Children‘s Hospital Colorado, USA, erläuterte.
RISE – Ein groß angelegtes Vergleichsprogramm
- 10- bis19-jährige Teilnehmer erhielten nur Metformin oder initial Insulin glargin mit anschließender Metformin-Therapie über zwölf Monate.
- Bei den 20- bis 65-jährigen Studienteilnehmern bestand die medikamentöse zwölfmonatige Therapie aus Metformin bzw. Insulin plus nachfolgend Metformin bzw. Liraglutid plus Metformin oder Placebo.
- Eine weitere Substudie mit 22- bis 65-jährigen adipösen Erwachsenen prüfte auf ähnliche Weise die laparoskopische Magenbandanlage, um diese mit in den Vergleich einbeziehen zu können. Auch hier gab es einen Kontrollarm mit Metformin-Therapie.
- Patienten mit stetigem Blutzuckeranstieg wiesen ein häufigeres Therapieversagen und eine schlechtere Betazellfunktion auf. Diese reduzierte sich im Studienverlauf besonders rasch.
- Der günstigste Subtyp mit noch relativ hoher Insulinsensitivität und guter Betazellfunktion zeichnet sich durch einen zweigipfeligen, biphasischen Blutzuckerverlauf im oGTT aus.
- Ein eingipfeliger Verlauf stellt einen intermediären Typ dar.
Sekretorische Kapazität vermutlich nicht verbessert
Am Ende der kombinierten Liraglutid-Metformin-Therapie zeigte sich bei den erwachsenen Patienten eine deutlich stärkere C-Peptid-Antwort als bei Placebogabe, die sich jedoch durch den Argininbolus kaum mehr steigern ließ. Das könnte laut Professor Dr. David E. Ehrmann, Universität Chicago, USA, darauf hindeuten, dass Liraglutid zwar die C-Peptid-Sekretion und damit Insulinsekretion steigert, aber die sekretorische Kapazität der Betazellen nicht verbessert. Ob dadurch die Betazellfunktion noch schneller erschöpft wird, sollte seiner Ansicht nach überprüft werden.Kongressbericht: EASD 2019
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