Clostridium difficile: Risiko für Infektion in Familien höher

Dr. Irene Seipelt

Auch das Zusammenleben stellt einen Risikofaktor bei der Infizierung mit Clostridioides difficile dar. Auch das Zusammenleben stellt einen Risikofaktor bei der Infizierung mit Clostridioides difficile dar. © iStock/Dr_Microbe

Clostridioides-difficile-Infektionen kennt man hauptsächlich aus dem Krankenhaus. Dabei kann es bei gemeinsamem Haushalt auch zwischen Familienmitgliedern zur Ansteckung kommen.

Die Inzidenz von Clostridioides-difficile-Infektionen (CDI) innerhalb einer Familiengemeinschaft ist deutlich höher als bei Alleinlebenden. Darauf weisen die Ergebnisse einer großen Fall-Kontroll-Studie hin. Für die Untersuchung hat das Team um Dr. ­Aaron C. ­Miller von der Abteilung für Epidemiologie der Universität Iowa US-amerikanische Krankenversicherungsdaten von insgesamt 224 818 Patienten mit CDI aus den Jahren 2001 bis 2017 ausgewertet.

Die höchste Inzidenzrate innerhalb der ambulant erworbenen Fälle ohne vorherigen Krankenhausaufenthalt fanden die Forscher für Personen in Familienhaushalten. In dieser Gruppe lag die Rate bei 21,74. Andere Risikofaktoren waren Antibiotika­gebrauch und ein Alter > 65 Jahre. Außerdem waren Frauen häufiger betroffen als Männer. Die Autoren räumen ein, dass die Studie einigen Einschränkungen unterliegt: So fehlten den Kollegen für ihre Auswertung beispielsweise Daten zur Größe der Haushalte und zur Art des Zusammenlebens. Auch wussten sie nicht, ob die Betroffenen vor der Ansteckung gegebenenfalls andere CDI-Risikokontakte gehabt hatten. Zudem lagen keine Informationen zur genetischen Identität der Erreger vor. Ob alle CDI-Fälle innerhalb einer Familie tatsächlich auch auf eine gegenseitige Ansteckung zurückgehen, bleibt daher unklar.

Das absolute Risiko bleibt gering

Zusammengenommen deuten die Ergebnisse darauf hin, dass das Zusammenleben mit infizierten Familienmitgliedern ein Risikofaktor für die Übertragung von ­Clostridioides difficile ist. Das absolute Risiko, sich zu infizieren, bleibt jedoch auch im familiären Setting äußerst gering, betonen die Autoren.

Quelle: Miller AC et al. JAMA Netw Open 2020; 3: e208925; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2020.8925

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