
Adieu, Diarrhö! Clostridium difficile erkennen und loswerden

Für die Diagnose ist der Nachweis des Erregers bzw. der Toxine im Stuhl wesentlich. Das Blutbild zeigt nahezu immer eine Leukozytose. Das Abdomen-Röntgen macht eine etwaige Dilatation des Kolons sichtbar. Bei negativem Erregernachweis oder Verdacht auf eine ischämische Kolitis ist eine Koloskopie angebracht. Bei aufgetriebenem Abdomen, Schmerzen und/oder fehlenden Darmgeräuschen hilft eine CT weiter.
Systemische Beschwerden wie Blutdruckabfall, Tachykardie und stärkste Bauchschmerzen weisen auf einen fulminanten Verlauf hin, der lebensbedrohlich sein kann. Selten kommt es zu Komplikationen wie Perforation, toxischem Megakolon oder Ileus, die einen operativen Eingriff erfordern.
Bei schweren Verläufen Vancomycin geben
Nach Diagnose einer Clostridium-difficile-assoziierten Kolitis sollte die auslösende antimikrobielle Therapie schnellstmöglich abgesetzt und der Patient auf Metronidazol umgestellt werden. Alternative Optionen sind Vancomycin und Fidaxomicin. Bei schwereren Verläufen ist Vancomycin das Mittel der Wahl. Die aktualisierten US-amerikanischen Leitlinien empfehlen nicht mehr Metronidazol als Erstlinientherapie, sondern Vancomycin oder Fidaxomicin. In Europa ist Metronidazol weiterhin der Standard. Nach vier bis sechs Tagen sollte das Fieber gesenkt und die Diarrhö gestoppt sein. Weitere Stuhluntersuchungen sind in der Regel nicht notwendig.
Risikofaktoren für eine C.-difficile-assoziierte Kolitis
- Einnahme von Antibiotika
- fortgeschrittenes Alter
- Krankenhaus- oder Heimaufenthalt
- vorangegangene Clostridium-difficile-assoziierte Erkrankung
- Immunsuppression
- Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren
- chronisch entzündliche Darmerkrankung
- chronische Nierenerkrankung
- HIV-Infektion
Die Stäbchen in Kürze
Antibiotika mit hohem Risiko möglichst meiden
Damit es erst gar nicht zur Erkrankung kommt, sollten Antibiotika immer nur gezielt und so kurz wie möglich eingesetzt werden, so die Empfehlung des Infektiologen. Vor allem bei Antibiotika mit hohem Risiko wie Fluorchinolonen, Cephalosporinen, Clindamycin und Amoxicillin seien Vorsicht und eine restriktive Verordnungspolitik geboten.Quelle: Hassoun A. BMJ 2018; 363: k4369
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