Das bringt die Ultra-Niedrigdosis-Strahlentherapie

Dr. Melanie Söchtig

Auch eine niedrigere Strahlendosis kann reichen, B-Zell-Lymphome ausreichend zu behandeln. Auch eine niedrigere Strahlendosis kann reichen, B-Zell-Lymphome ausreichend zu behandeln. © Thomas Hecker – stock.adobe.com

Um primäre, regional begrenzte kutane B-Zell-Lymphome zu behandeln, empfiehlt das National Comprehensive Cancer Network eine Strahlentherapie (24–30 Gy) in zwölf Fraktionen. 

Ergebnisse einer retrospektiven Studie deuten darauf hin, dass man in manchen Fällen auch mit einer weitaus niedrigeren und potenziell verträglicheren Dosis zufriedenstellende Ergebnisse erzielen kann.

In die Studie waren 24 Krebskranke mit primär kutanem Marginalzonenlymphom sowie 19 mit primär kutanem Keimzentrumslymphom eingeschlossen. Die Teilnehmenden hatten eine Strahlentherapie (4 Gy, aufgeteilt in zwei Fraktionen) hinter sich. Fast alle Läsionen (97 %) wurden mit Elektronen bestrahlt.
Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 2,75 Jahren betrugen die 1-, 2- und 3-Jahres-Überlebensraten ohne lokales Therapieversagen 94 %, 94 % und 92 %. Insgesamt wurden 98 Läsionen behandelt, wobei es an nur sechs Stellen zu einem Lokalrezidiv kam. Die erste Nachuntersuchung erfolgte im Median drei Monate nach Ende der Strahlentherapie. Dabei lagen die Raten für ein vollständiges bzw. partielles Ansprechen bei 89 % bzw. 5%. Bei lediglich 2 % deutete sich eine lokale Progression an und 4 % sprachen zwar nicht auf die Therapie an, blieben aber stabil.

Die unerwünschten Ereignisse (n = 3) beschränkten sich auf trockene Haut und Alopezie. Die Beschwerden waren bis zur zweiten Nachuntersuchung bereits abgeklungen. Die ultra-niedrig dosierte Strahlentherapie führte weder zu Erythemen oder Schmerzen noch zu anderen Komplikationen wie kosmetischen Problemen.

Quelle: Kasera S et al. JEADV Clin Pract 2024; 1–5; DOI: 10.1002/jvc2.403

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