Daten zur Thrombolyse bis 24 h nach Schlaganfall

Das Team um Gregory Albers vom Stanford Stroke Center des Department of Neurology and Neurological Sciences der Universität in Palo Alto testete das in einer randomisierten Studie mit mehr als 450 Patientinnen und Patienten, bei denen die ersten Symptome des Schlaganfalls 4,5 bis 24 Stunden zurücklagen. Bei allen bestand ein Verschluss der A. carotis interna, des M1- oder des M2-Segments der A. cerebri media. Außerdem musste die CT- oder MR-Angiografie möglicherweise zu rettendes Hirngewebe nachweisen.

Die Forschenden wiesen jeweils die Hälfte der Teilnehmenden nach dem Zufallsprinzip der Behandlung mit Tenecteplase oder Placebo zu. Bei gut drei Viertel von ihnen folgte eine mechanische Thrombektomie. Nach 90 Tagen unterschied sich allerdings die Einordnung auf der modifizierten Rankin-Skala nicht zwischen den Tenecteplase- und den Placebo-Patientinnen und -Patienten: Bei beiden betrug der Wert drei Punkte, Betroffene benötigen also Hilfe im Alltag, können aber alleine gehen. Bis Tag 90 starb in beiden Kohorten ein ähnlicher Anteil der Behandelten, mit 19,7 % (Tenecteplase) bzw. 18,2 % (Placebo). Symptomatische Hirnblutungen waren selten und traten in den beiden Kohorten vergleichbar oft auf.

Nach Tenecteplase eher unabhängig im Alltag

Dr. Leifer zeigt sich dennoch vorsichtig optimistisch: Die Thrombolyse (+/- Thrombektomie) stellte bei gut drei Viertel der Kranken nach 24 Stunden die Durchblutung vollständig wieder her, in der Placebogruppe erreichten das nur knapp zwei Drittel der Patientinnen und Patienten. Außerdem scheinen Betroffene mit M1-Verschluss nach Tenecteplase eher eine funktionelle Unabhängigkeit im Alltag zu erreichen. Sie plädiert dafür, in weiteren, entsprechend gepowerten Studien die möglichen Benefits in verschiedenen Subgruppen zu untersuchen.

Quellen:
1. Leifer D. New Engl J Med 2024; 390: 760-761; DOI: 10.1056/NEJMe2314930
2. Albers GW et al. New Engl J Med 2024; 390: 701-711; DOI: 10.1056/NEJMoa2310392