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Dem plötzlichen Herztod zuvorkommen

Die Prävalenz der hypertrophen Kardiomyopathie (HCM) wird weltweit auf einen Erkrankungsfall pro 200 bis 500 Erwachsene geschätzt. Allerdings sind viele Betroffene asymptomatisch und fallen daher klinisch nicht auf, schreiben Steve Ommen von der Mayo Clinic, Rochester, und Christopher Semsarian von der University of Sydney. Bei der HCM liegt eine Verdickung der linksventrikulären Wand vor, für die keine Ursache (wie etwa Hypertonie oder Aortenklappenstenose) verantwortlich gemacht werden kann.
Obwohl die Erkrankung im Allgemeinen als autosomal-dominant vererbte Störung gilt, überwiegen Männer bei den klinisch erfassten Fällen leicht. Diagnostiziert wird die HCM manchmal schon bei der pränatalen Untersuchung. Sie kann sich bei Menschen, die zuvor keine Auffälligkeiten der linksventrikulären Wanddicke aufwiesen, aber auch erst im fünften oder sechsten Lebensjahrzehnt bemerkbar machen.
Erkrankung des Sarkomers
Häufig auffälliger Mitralklappenapparat
Auch wenn die (unerklärte) linksventrikuläre Hypertrophie das wichtigste Merkmal der klinisch manifesten hypertrophen Kardiomyopathie ist, finden sich oft zusätzlich Auffälligkeiten des Mitralklappenapparats. Die veränderten anatomischen Verhältnisse können zudem zu funktionellen Problemen führen, z.B. zu einer Obstruktion der linksventrikulären Ausflussbahn. Eine HCM wird meist in folgenden Situationen entdeckt:- Der Patient berichtet über belastungsabhängige Beschwerden wie Dyspnoe, Angina bzw. Präsynkope/Synkope.
- Es erfolgt ein systematisches Familien-Screening, weil ein Angehöriger von der Erkrankung betroffen ist.
- Bei der Abklärung eines anderen medizinischen Problems fällt die HCM als Zufallsbefund auf.
Herzinsuffizienz entsprechend der Leitlinie behandeln
Ein Teil der HCM-Patienten benötigt spezielle Behandlungsansätze wie die Gabe der stark negativ inotrop wirksamen Substanz Disopyramid oder eine septale Myektomie bzw. eine perkutane Septumablation. Manche Patienten entwickeln auch schwere Herzinsuffizienzsymptome, die dann entsprechend der aktuellen Herzinsuffizienz-Leitlinien behandelt werden müssen.Quelle: Ommen SR, Semsarian C. Lancet 2021; DOI: 10.1016/S0140-6736(21)01205-8
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