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Drei Viertel der Patienten erreichen eine vollständige oder partielle Remission
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Allerdings scheint die Wirksamkeit des Antikörpers nach vorherigem Versagen von Mepolizumab oder bei Vorliegen objektiver Merkmale einer Vaskulitis geringer zu sein.
31 der Patienten hatten zuvor Mepolizumab erhalten
In die retrospektive Studie gingen die Daten von 68 EGPA-Patienten ein. 31 von ihnen waren vor Studienbeginn erfolglos mit Mepolizumab behandelt worden: 16 hatten gar nicht auf den Wirkstoff angesprochen, bei den übrigen 15 waren nach anfänglichem Erfolg Rezidive aufgetreten. Indikationen für den Einsatz von Benralizumab waren unkontrolliertes Asthma, persistierende HNO-Manifestationen und/oder eine anhaltend notwendige Glukokortikoidgabe. Der Follow-up-Zeitraum lag bei etwa zwei Jahren.
57 der 68 Patienten zeigten ein primäres Therapieansprechen: Bei 33 (49 %) hatten sich die Beschwerden nach im Median acht Monaten komplett zurückgebildet und 24 (36 %) erreichten zumindest eine partielle Remission. Allerdings kam es bei 10 Respondern sekundär zu einem Therapieversagen. Bei zehn Patienten blieb das Ansprechen von Beginn an aus. Häufiger handelte es sich dabei um Patienten, die erst Mepolizumab erhalten hatten (26,7 % vs. 5,4 %).
Die tägliche Steroiddosis (anfänglich im Schnitt 10 mg Prednisolonäquivalent/d) konnten 23 Patienten allmählich ausschleichen. Eine vorherige erfolglose Mepolizumabtherapie erwies sich auch in diesem Fall als eher prognostisch ungünstig. Bei sieben Patienten kam es zu einem erneuten Schub der Vaskulitis. Diese Schübe traten häufiger bei Kranken mit bioptisch gesicherter EGPA und/oder dem Nachweis von ANCA zu Beginn der Therapie mit Benralizumab auf.
Bei 14 Patienten setzte man Benralizumab wieder ab, bei vier Patienten wegen des Vaskulitisschubs und bei 10 wegen fehlenden Ansprechens (neun ohne Asthmakontrolle, einer mit persistierenden HNO-Manifestationen). Nur drei Behandelte gaben injektionsbedingte Nebenwirkungen an, es handelte sich um vorübergehende Kopfschmerzen. Insgesamt kam es bei sechs Patienten zu einem schweren Infekt: darunter COVID-19, bakterielle Pneumonie, bakterielles Erysipel und invasive Aspergillose. Vier dieser Patienten hatten außer Benralizumab weitere Immunsuppressiva erhalten.
Quelle: Cottu A et al. Ann Rheum Dis 2023; DOI: 10.1136/ardd-2023-224624
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