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Asthma bronchiale: LAMA nur in Kombination geeignet

Anders als bei der COPD zählen lang wirksame Anticholinergika (LAMA) beim Asthma bronchiale nicht zu den Grundpfeilern der medikamentösen Therapie. Stattdessen sollten sie ausschließlich als Add-on zum Einsatz kommen, wenn Patienten mit inhalativen Steroiden (ICS) plus/minus lang wirksamen Beta-2-Mimetika (LABA) nicht zufriedenstellend behandelbar sind.
Eine Kohortenstudie aus den Niederlanden, in die Verordnungsdaten aus zehn Jahren von über 1230 mit LAMA behandelten Asthmapatienten eingegangen sind, zeigt jedoch, dass die Substanzen häufig solo eingesetzt werden. Von knapp 3600 LAMA-Verordnungsperioden erfolgten fast 40 % in Monotherapie.
Höheres Risiko für schwere Exazerbationen
Unter LAMA mono stieg das Risiko einer schweren Exazerbation, die orale Steroide oder eine Klinikeinweisung erforderte, verglichen mit LAMA/ICS auf das 1,58-Fache, berichten Esmé J. Baan, Universität Rotterdam, und Kollegen.1
LABA-Monotherapie ebenfalls keine gute Idee
Wurden Patienten aus der Vergleichsgruppe herausgenommen, die eine Tripletherapie mit LABA/LAMA/ICS erhielten und wahrscheinlich ein höheres Exazerbationsrisiko mitbrachten, stieg das relative Risiko einer schweren Exazerbation fast auf das Sechsfache.
Das Problem ist nicht auf LAMA beschränkt – auch LABA in Monotherapie sind bei Asthma keine gute Idee, weil die antientzündliche Komponente fehlt und die bronchodilatatorische Medikation die Symptomverschlechterung kaschiert. Bevor man einem Asthmapatienten ein LAMA-Rezept ausstellt, sollte man checken, ob er auch ein ICS erhält.
Quelle: ERS* International Congress virtual
* European Respiratory Society
1. Baan EJ et al. ERS Abstract PA2644
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