Dualer Agonist lässt Pfunde purzeln

Sabine Mattes

Der Wirkstoff hatte bei übergewichtigen Typ-2-Diabetikern in der SURMOUNT-II-Studie einen deutlichen Effekt auf das Gewicht. Der Wirkstoff hatte bei übergewichtigen Typ-2-Diabetikern in der SURMOUNT-II-Studie einen deutlichen Effekt auf das Gewicht. © Dorde – stock.adobe.com

Die Gewichtsreduktion ist zentraler Bestandteil der Therapie von adipösen Typ-2-Diabetikern. Doch allein mit Lebensstiländerungen schaffen es die wenigsten. Zunehmend gewinnt die medikamentöse Unterstützung an Bedeutung.

Mit einer Gewichtsreduktion von mindestens 5 % können Typ-2-Diabetiker über eine glykämische Kontrolle hinaus gesundheitliche Vorteile erreichen. Besonders gut gelingt die Abnahme offenbar mit dem einmal wöchentlich subkutan zu applizierenden dualen Agonisten Tirzepatid. Er bindet sowohl an GIP*- als auch an GLP1**-Rezeptoren. Der Wirkstoff hatte bei übergewichtigen Typ-2-Diabetikern in der SURMOUNT-II-Studie einen deutlichen Effekt auf das Gewicht, berichtet eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Timothy Garvey vom UAB Diabetes Research Center der Universität Alabama in Birmingham.

An der Studie nahmen insgesamt 1.514 Typ-2-Diabetiker mit einem BMI ≥ 27 kg/m2 und einem HbA1c-Wert zwischen 7 % und 10 % teil. Ausgeschlossen waren Patienten, die Antidiabetika injizierten oder orale DPP4-Hemmer einnahmen. Andere blutzuckerregulierende Medikamente wurden während der Intervention wie gewohnt fortgeführt.

Die Diabetiker erhielten zu jeweils einem Drittel entweder 10 mg bzw. 15 mg Tirzepatid oder Placebo subkutan einmal wöchentlich über 72 Wochen. Gleichzeitig absolvierten alle ein Lifestylecoaching mit Tipps zu Ernährung und Bewegung.

Die Therapie bewirkte in den beiden Tirzepatidarmen eine durchschnittliche Reduzierung des Körpergewichts von 13 % bzw. 15 %. Unter Placebo wurden etwa 3 % erreicht. Nur rund einer von fünf Teilnehmern konnte sein Körpergewicht nicht im klinisch relevanten Maß von mindestens 5 % senken.

Bei fast der Hälfte der Diabetiker kam der HbA1c-Wert mit Tirzepatid in den Normbereich < 5,7 % (46 % rsp. 49 %). In der Placebogruppe gelang dies nur 3 %. Die Wissenschaftler verzeichneten im Studienverlauf keine schweren Hypoglykämien.

Kardiometabolische Risikofaktoren wie systolischer Blutdruck, HDL- und Non-HDL-Cholesterin wurden durch Tirzepatid positiv beeinflusst. Das Nebenwirkungsprofil entsprach dem anderer inkretinbasierter Medikamente: Am häufigsten wurden leichte bis mittelschwere gastrointestinale Beschwerden beobachtet.

* Glucose-dependent Insulinotropic Polypeptide
** Glucagon-like Peptide 1

Quelle: Garvey WT et al. Lancet 2023; DOI: 10.1016/S0140-6736(23)01200-X

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Der Wirkstoff hatte bei übergewichtigen Typ-2-Diabetikern in der SURMOUNT-II-Studie einen deutlichen Effekt auf das Gewicht. Der Wirkstoff hatte bei übergewichtigen Typ-2-Diabetikern in der SURMOUNT-II-Studie einen deutlichen Effekt auf das Gewicht. © Dorde – stock.adobe.com