
Typ-2-Diabetes bei Jugendlichen in Schach halten

Die 154 Teilnehmer stammten aus neun Ländern und waren zwischen 10 und 17 Jahre alt. Alle hatten einen BMI über dem 85. Perzentil nach Alter und Region sowie einen HbA1c von mehr als 6,5 %. Die meisten Patienten erhielten bereits eine medikamentöse Therapie mit Metformin, einem Basalinsulin oder einer Kombination aus beidem. Nur bei rund 10 % beschränkte sich die Therapie zu Studienbeginn auf Lebensstiländerungen.
Dieses Patientenkollektiv wurde randomisiert in drei gleich große Gruppen aufgeteilt, die 26 Wochen lang einmal wöchentlich subkutan entweder ein Placebo, 0,75 mg oder 1,5 mg Dulaglutid injizierten. In der offenen Verlängerungsphase erhielten dann auch die Placebo-Teilnehmer Dulaglutid. Der primäre Endpunkt war die Veränderung des Langzeitblutzuckers, sekundäre Endpunkte ein HbA1c < 7 % sowie Änderungen der Nüchternglukose und des BMI.
In der Placebogruppe stieg der HbA1c um 0,6 Prozentpunkte, während er unter Dulaglutid um 0,6 (niedrige Dosierung) bzw. 0,9 Prozentpunkte (höhere Dosierung) sank. Am Ende des Untersuchungszeitraums hatten 51 % der Teilnehmer in der gepoolten Dulaglutid-Gruppe einen HbA1c von weniger als 7 %, während in der Placebogruppe nur 14 % dieses Ziel erreichten. Zudem stieg unter Placebo die Nüchternglukose; mit Dulaglutid sank sie dagegen um 18,9 mg/dl. Keine Unterschiede ergaben sich in der Entwicklung des BMI. Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit und Kopfschmerzen traten bei Dulaglutidgabe häufiger auf als mit Placebo.
Die Forscher halten das Medikament für vielversprechend in dieser Patientengruppe. Unter anderem könnte die wöchentliche Injektion die Adhärenz erhöhen.
Quelle: Arslanian SA et al. N Engl J Med 2022; 387: 433-443; DOI: 10.1056/NEJMoa2204601
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).