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Ergänzungsmittel aus kardiovaskulärer Sicht bestensfalls Placebos
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Mikronährstoffe finden auch ohne konkrete Mangelerscheinungen immer häufiger den Weg in die Patienten – sei es gegen potenzielle subklinische Defizite oder einfach nur für die „allgemeine Gesundheit“, schreiben Dr. David J.A. Jenkins von der medizinischen Fakultät der Universität Toronto und Kollegen. Dass deren Einsatz in solchen Fällen durchaus hinterfragt werden sollte, zeigen die Wissenschaftler anhand des Effekts auf kardiovaskuläre Ereignisse bzw. Erkrankungen. Für ihre Metaanalyse haben sie 179 randomisierte klinische Studien ausgewertet.
Die gängigen Multivitaminmischungen, Vitamin-C- und -D-Präparate sowie Kalzium blieben wirkungslos. Konsumenten konnten dadurch weder einer Herzkrankheit vorbeugen, noch einen Schlaganfall oder Myokardinfarkt verhindern. Antioxidanzien und Niacin (in Verbindung mit Statindauertherapie) erhöhten in einzelnen Studien sogar die Gesamtmortalität – letzteres um im Mittel 10 %.Lediglich Folsäure scheint den Anwendern zu nützen. Sowohl als Einzelpräparat als auch im Vitamin-B-Komplex sank das Schlaganfallrisiko um 20 % bzw. 10 %.
Ausgewogene Ernährung reicht völlig aus
Herz-Kreislauf-Erkrankung traten unter Folsäure ebenfalls seltener auf. Die genannten Effekte basieren hauptsächlich auf einer großen Studie aus China, wo es (wie in Deutschland) keine Folsäuregrundversorgung z.B. durch Zusätze im Mehl gibt.
Bisher konnte keine Studie belegen, dass Ergänzungsmittel besser geeignet wären als eine gesunde Ernährung mit Obst, Gemüse und Nüssen, gibt Dr. Jenkins in einer Pressemitteilung des St. Michael‘s Hospital zu bedenken.
Quelle: Jenkins DJA et al. JACC 2018; 71: 2570-2584
Besser Bewährtes stattgrundlosen Hypes
* zwischen beiden Metaanalsen kam es nur zu einer Überschneidung in der Studienauswahl
Quelle: Pressemitteilung der American Heart Association
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