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Erschütternde Folgen

Die Gehirnerschütterung ist die mildeste Form des Schädel-Hirn-Traumas. Kommt es beim Sport dazu, spricht man von der sportassoziierten Gehirnerschütterung (sports related concussion, SRC), erklären der Psychiater Dr. Carlos-Bernhard Gonzales Hofmann aus Romanshorn in der Schweiz und Kollegen. Ausgelöst wird sie durch Einwirken einer äußeren Kraft, die zwar stark genug ist, um die weiße Hirnsubstanz (diffus) zu verletzen und neurochemische Vorgänge zu unterbrechen, aber in der Regel nicht zu sichtbaren klinischen Symptomen führt.
Die Beschwerden der SRC sind vielfältig. Sie entstehen Minuten bis zu 24 Stunden nach dem Ereignis und lassen sich in vier Hauptgruppen einteilen.
- Physische Symptome: Dazu gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Lichtempfindlichkeit, Übelkeit, Erbrechen und Müdigkeit.
- Kognitive Symptome: Hier dominieren Verwirrtheit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und Verlangsamung.
- Schlafstörungen: Diese zeigen sich als Einschlafstörungen, vermehrter oder verminderter Schlaf oder Schläfrigkeit.
- Emotionale Symptome: Häufig sind etwa Traurigkeit, Nervosität, Reizbarkeit oder gesteigerte Emotionalität.
Diagnostiziert wird die SRC anhand der klinischen Untersuchung mit Schwerpunkt auf Kognition, Balance und Überprüfung der Halswirbelsäule. Zahlreiche Checklisten stehen dafür zur Verfügung. Goldstandard sind das Sport Concussion Assessment Tool (SCAT5) bzw. die Kinderversion Child-CAT5. Bei Gangschwierigkeiten kann auch das VOMS (Vestibular/Ocular Motor Screening) hinzugezogen werden.
Doch mehr als eine Gehirnerschütterung?
- fokale neurologische Zeichen, Krämpfe
- Bewegungslosigkeit oder körperliche Starre
- wiederholtes Erbrechen, ansteigende Kopfschmerzen, ansteigende Verwirrtheit
- Balanceprobleme, motorische Instabilität
- Verhaltensauffälligkeiten, leerer Blick, Orientierungslosigkeit
Quelle: Gonzalez Hofmann C et al. Dtsch Z Sportmed 2021; 72: 293-298; DOI: 10.5960/dzsm.2021.501
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