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Erst Koloskopie, dann Nierenversagen

Dies gilt vor allem bei Menschen im höheren Alter, bei eingeschränkter Nierenfunktion und wenn nephrotoxische Medikamente wie NSAR eingenommen werden.
Nikolas Pflitsch von der Medizinischen Klinik I am Krankenhaus Köln-Merheim und Kollegen berichteten in ihrem Poster von einem 73-Jährigen, der mit unklarem akuten Nierenversagen in die Klinik kam. Drei Wochen zuvor hatte er sich einer Koloskopie unterzogen und seitdem zunehmend Übelkeit, Inappetenz und Müdigkeit entwickelt.
Histologischer Befund zeigte einen akuten Tubulusschaden
Die Laboruntersuchung ergab ein Serumkreatinin von 6,75 mg/dl und eine Phosphatkonzentration von 4,88 mg/dl. Außerdem bestand eine metabolische Azidose. Die Nierenbiopsie zeigte u.a. einen akuten Tubulusschaden, zum Teil sklerosierte Globuli, interstitielle Fibrosen und zahlreiche Phosphatkristalle.
Wie sich herausstellte, hatte der Patient zur Vorbereitung der Koloskopie ein phosphathaltiges Laxans eingenommen, das nur über die internationale Apotheke zu bekommen war. Zudem hatte er eine Woche vor der Darmspiegelung wegen Phantomschmerzen zwei Tage lang dreimal täglich 600 mg Ibuprofen geschluckt.
Da eine Akutdialyse wegen der länger zurückliegenden Phosphatexposition nicht mehr sinnvoll erschien, leiteten die Ärzte bei ihrem Patienten eine forcierte Diurese ein. Darunter fiel das Kreatinin auf 3,4 mg/dl ab. Eine weitere Besserung der Nierenfunktion blieb aus.
Quelle: 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin
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