Erste positive Ergebnisse der TROPION-Breast01-Studie

ESMO 2023 Birgit-Kristin Pohlmann

Datopotamab-Deruxtecan wies in der ­TROPION-Breast01-Studie eine höhere Verträglichkeit auf als  die Chemotherapie. Datopotamab-Deruxtecan wies in der ­TROPION-Breast01-Studie eine höhere Verträglichkeit auf als die Chemotherapie. © NAMPIX – stock.adobe.com

Die Therapie mit Datopotamab-Deruxtecan kann das PFS von Patient:innen mit nicht mehr opera­blem bzw. metastasiertem HR+/HER2- Mammakarzinom gegenüber einer Monochemotherapie verlängern. Die Daten zum OS waren noch nicht reif, ergaben aber einen positiven Trend.

Prof. Dr. Aditya Bardia, Harvard Medical School, Boston, sprach von vielversprechenden ersten Ergebnissen, als er die Daten der ­TROPION-Breast01-Studie vorstellte. Auch wenn die Daten zum OS noch nicht reif seien, sieht er in Datopotamab-Deruxtecan (Dato-DXd) bereits eine potenzielle neue Option für Personen mit fortgeschrittenem/metastasiertem HR+/HER2- Mammakarzinom.

Insgesamt erhielten 732 Erkrankte mit inoperablem oder metastasiertem HR+/HER2- Brustkrebs randomisiert Dato-DXd oder eine Monochemotherapie (Eribulin, Vinorelbin, Gemcitabin oder Capecitabin). Alle Teilnehmenden waren für die fortgeschrittene Erkrankung mit 1–2 Chemotherapien vorbehandelt und sprachen auf eine endokrine Therapie nicht mehr an. Über 80 % hatten zuvor bereits einen CDK4/6-Inhibitor erhalten und gut 90 % ein Taxan und/oder Anthrazyklin.

Nach einem medianen Follow-up von 10,8 Monaten ergab sich hinsichtlich des ko-primären Studienendpunkts PFS, bestimmt durch ein verblindetes unabhängiges Expertengremium, eine signifikante relative Reduktion des Progressionsrisikos um 37 % (HR 0,63; p < 0,0001). Das mediane PFS wurde auf 6,9 Monate vs. 4,9 Monate verlängert. Nach neun Monaten waren im Dato-DXd-Arm mit 37,5 % vs. 18,7 % noch doppelt so viele Patient:innen ohne Progression. Nach einem Jahr betrug das absolute Delta zugunsten des ADCs noch gut 10 % (25,5 % vs. 14,6 %).

Der PFS-Vorteil wurde konsistent in allen untersuchten Subgruppen beobachtet – unter anderem unabhängig vom Alter und der Vorbehandlung, betonte Prof. Bardia. Die objektive Ansprechrate lag mit 36,4 % versus 22,9 % deutlich höher. Die Daten zum OS sind nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 9,7 Monaten noch nicht reif, ergaben aber laut dem Referenten einen positiven Trend (HR 0,84).

Bemerkenswert und wichtig für die bereits vorbehandelten Erkrankten sei die insgesamt gute Verträglichkeit von Dato-DXd, hob Prof. Bardia hervor: Die Rate der Grad ≥ 3 Nebenwirkungen lag mit 21 % nicht einmal halb so hoch wie unter der Chemotherapie mit 45 %. Nur vier Personen (1 %) entwickelten unter dem ADC eine Neutropenie Grad ≥ 3 bei einer Neutropenie-Rate von insgesamt (alle Grade) 11 % versus 42 % in der Kontrolle. Dosisreduktionen (21 % vs. 30 %) und Therapieunterbrechungen (12 % vs. 25 %) traten im Prüfarm jeweils deutlich seltener auf.

Die Daten untermauerten den Stellenwert bzw. das Potenzial der ADCs als Option für Personen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom – unabhängig davon, ob es sich um eine anti-HER2- oder anti-Trop2-gerichtete Substanz handelt, kommentierte Prof. Dr. Dr. Sarat Chandarlapaty, Memorial Sloan Kettering Cancer Center New York, die Ergebnisse. Offene Fragen, wie jene nach der optimalen Sequenztherapie und ob ADC nach ADC eine wirksame Option ist, seien zu klären. 

Quelle: Bardia A. ESMO Congress 2023; LBA11

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Datopotamab-Deruxtecan wies in der ­TROPION-Breast01-Studie eine höhere Verträglichkeit auf als  die Chemotherapie. Datopotamab-Deruxtecan wies in der ­TROPION-Breast01-Studie eine höhere Verträglichkeit auf als die Chemotherapie. © NAMPIX – stock.adobe.com