Familiäres Krebsrisiko frühzeitig erkennen

Brustkrebs führt mit 60 000 Neuerkrankungen pro Jahr noch immer die Liste der Krebserkrankungen bei Frauen an, wobei das Lebenszeitrisiko etwa 12 % beträgt. Bei etwa 20–30 % der Patientinnen liegt eine familiäre Häufung vor. Dahinter können sowohl einzelne (5–10 %) als auch mehrere Gene stecken. Die meisten spielen eine Rolle bei der DNA-Reparatur bzw. Zellzyklusregulation. Neben zahlreichen Niedrigrisikovarianten wie FGFR2 oder MAP3K1 spielen Mutationen in Hochrisikogenen wie BRCA1, BRCA2, PALB2, TP53 oder PTEN eine Rolle.
Bei erblicher Belastung an Fachzentrum überweisen
- ≥ 3 Frauen betroffen
- ≥ 2 Frauen betroffen, 1 davon vor dem 51. LJ erkrankt
- ≥ 1 Frau vor dem 36. LJ erkrankt
- ≥ 1 Frau mit beidseitigem Brustkrebs, Ersterkrankung vor dem 51. LJ
- triple-negatives Mammakarzinom vor dem 60. LJ entwickelt
Erhöhtes Risiko auch für gastrointestinale Tumoren
Weisen Männer eine BRCA2-Mutation auf, steigt auch ihr Erkrankungsrisiko für ein Mammakarzinom, und zwar auf 8–10 % – bei mutiertem BRCA1-Gen auf 5 %. Zudem erhöht sich das Risiko, bis zum 65. Lebensjahr ein Prostatakarzinom zu entwickeln, um das 7,33-Fache bzw. 1,8-Fache. Beide Geschlechter besitzen außerdem eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Magen-, Kolon- oder Pankreaskarzinom.Risikopatientinnen ab dem 25. Lebensjahr screenen
- Tastuntersuchung der Brust alle sechs Monate
- Mammasonographie alle sechs Monate
- ab einem Alter von 40 Jahren jährliche Mammographie
- Jährliches MRT der Brust bis ACR < I (Anteil von Drüsengewebe nach den Kriterien des American College of Radiology)
Grill S, Kiechle M. internist prax 2017; 57: 641-650
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