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Fehlverordnungen nach Klinikeinweisung häufiger

Als Grundlage für die Studie von Dr. Teresa Pérez von der Complutense University of Madrid und Kollegen dienten retrospektive Patientendaten von 44 Allgemeinpraxen in Irland aus den Jahren 2012–2015. Mithilfe des Screening Tool for Older Persons’ Prescription ermittelten sie, ob Medikamentenverordnungen inadäquat waren und ob diese mit Krankenhausaufenthalten assoziiert waren.
Für die Analyse erfassten sie die Daten von mehr als 38 000 Patienten über 65 Jahren. Von ihnen landeten jährlich 10–15 % im Krankenhaus. Die Prävalenz potenziell ungeeigneter Verschreibungen lag zwischen 45,3 % (2012) und 51 % (2015).
Unabhängig von Alter, Geschlecht, der Zahl verschriebener Medikamente, Komorbiditäten und Krankenversicherung waren Krankenhauseinweisungen mit potenziellen Fehlverordnungen assoziiert. Die adjustierte Analyse ergab, dass die Häufigkeit von unangemessenen Verschreibungen um 24 % erhöht war, wenn eine Einweisung vorlag.
Nun widmeten sich die Forscher lediglich den Patienten, die eingewiesen wurden, und untersuchten, ob es bei ihnen vor oder nach der Einweisung häufiger zu diesen Verordnungen kam. Ihre Daten zeigen: Nach der stationären Aufnahme war das Risiko für Fehlverschreibungen um 72 % höher als davor.
Die üblichen Verdächtigen: PPI und Benzodiazepine
Was waren laut der Studie nun die häufigsten Fehlverschreibungen? Ganz vorne rangierten Protonenpumpenhemmer bei unkompliziertem peptischem Ulkus oder erosiver Ösophagitis in voller Dosis über mehr als acht Wochen. Es folgten Benzodiazepine (länger als vier Wochen) sowie andere zu lange verschriebene Hypnotika wie Zolpidem. Diese „Spitzenreiter“ waren in jedem der untersuchten Kalenderjahre zu beobachten.
Quelle: Pérez T et al. BMJ 2018; 363: k4524
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