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Football schadet früh dem Hirn

Einige professionelle Football-Spieler entwickeln eine chronisch traumatische Enzephalopathie. Wissneschaftler des UT Southwestern Medical Center in Dallas wollten herausfinden, wann und wie dieser Prozess beginnt. In ihrer Studie rüsteten sie daher 24 Spieler einer Highschool-Football-Mannschaft für alle Trainings und Spiele mit einem Helm aus, der mit sechs Beschleunigungsmessern bzw. Sensoren ausgestattet war. Hiermit gelang es, Ausmaß und Richtung von Kopfschlägen zu ermitteln bzw. diese zu lokalisieren.
Vor und nach der Saison unterzogen sich alle Probanden speziellen MRT-Untersuchungen (Diffusion Tensor Imaging und Diffusion Kurtosis Imaging, siehe Abbildung) sowie einer Magnetenzephalographie (MEG). Die MRT sollten über strukturelle Veränderungen in der weißen Substanz aufklären, im MEG wurde das Augenmerk auf die Delta-Wellen gelegt, deren Häufigkeit nach Hirntraumata bekanntermaßen ansteigt und die als eine Art Stress-Signal gelten.
Sensoren im Helm zeichneten die Schläge auf
Im Vergleich zu den Befunden vor der Football-Saison zeigten die Spieler nach deren Abschluss sowohl in den MRT als auch in den Magnetenzephalogrammen Auffälligkeiten. Und das, obwohl kein einziger eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. Diese Befunde setzte man in Korrelation zu den Aufpralldaten aus der Helmen. Bei Spielern, die in der Football-Saison stärkere Kopfstöße abbekommen hatten, waren die größten strukturellen und funktionellen zerebralen Veränderungen erkennbar. Die MRT-Befunde korrelierten am meisten mit der Linearbeschleunigung des Kopfes, wie sie auch beim Autounfall vorkommt, erklärt Dr. Elizabeth Davenport, eine der beteiligten Wissenschaftlerinnen. Zu den Auffälligkeiten im MEG führten dagegen vor allem auf den Kopf einwirkende Rotationskräfte (Stichwort Box-Schlag).
Nach Auffassung der Kollegin sind jetzt Langzeitstudien mit mehr Teilnehmern nötig, um die langfristigen Folgen für die Gehirnentwicklung zu erfassen. Unklar sei bislang auch, ob die trainingsfreie Zeit es dem Gehirn ermöglicht, seinen Zustand wieder zu normalisieren.
Quelle: Pressemitteilung der Radiological Society of North America
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