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Frauen wie einen Mann behandeln

Das Gesamtcholesterol höher, das LDL* auch, selbst der Blutzucker. Vergleicht man weltweit die Werte der Patientinnen mit koronarer Herzkrankheit (KHK) mit denen von Männern, schneiden sie schlechter ab. Zu diesem Ergebnis kamen Dr. Min Zhao, Julius Center for Health Sciences and Primary Care, University Medical Center Utrecht, und Kollegen, als sie die Daten von 10 000 KHK-Kranken aus elf Ländern analysierten. Im Schnitt waren weibliche Teilnehmer vier Jahre älter und häufiger Nichtraucher.
Die Kontrolle der kardiovaskulären Risikofaktoren erwies sich unabhängig vom Geschlecht als unzureichend. Nur 16 % der Frauen erreichten einen adäquaten Cardiovascular Health Index Score (Männer 21 %), errechnet aus Adhärenz zur leitliniengerechten Therapie und Lebensstil. Während Patientinnen neben den oben genannten Punkten häufiger Übergewicht hatten, weniger Sport trieben und seltener an Kardio-Rehabilitation teilnahmen, schnitten sie beim Erreichen des Zielblutdrucks hingegen besser ab – trotz höherer Ausgangswerte. Ähnliche Tendenzen hätten sich zuvor schon in anderen Studien gezeigt, berichten die Autoren.
Laut den Experten lassen sich die insgesamt schlechten Ergebnisse der Damen potenziell damit erklären, dass sie im Mittel älter waren und mehr Komorbiditäten hatten. Außerdem würden Ärzte bei jüngeren Frauen den Symptomen weniger Bedeutung beimessen und ihnen seltener antithrombotische oder lipidsenkende Medikamente verschreiben. Zusätzlich unterschätzen Patientinnen die mit ihrer Krankheit verbundenen Risiken.
* Low Density Lipoprotein Zhao M et al. Heart 2017; online first
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