Fünf-Jahres-Daten definieren Nutzen und Risiken beim LBCL genauer

Wiebke Gaaz

Mittlerweile gibt es immer mehr aussichtsreiche Langzeitdaten zu CAR-T-Zellen. Mittlerweile gibt es immer mehr aussichtsreiche Langzeitdaten zu CAR-T-Zellen. © LASZLO - stock.adobe.com

29 % der Patient:innen mit LBCL leben fünf Jahre nach der Behandlung mit Axi-cel noch lymphomfrei, melden US-Forschende. Späte Infektionen und sekundäre Neoplasien erfordern jedoch erhöhte Aufmerksamkeit, insbesondere bei älteren Menschen.

Axicabtagene-Ciloleucel (Axi-cel) ist seit 2018 zur Behandlung von Patient:innen mit rezidiviertem und refraktärem großzelligem B-Zell-Lymphom (LBCL) zugelassen. Forschende um Dr. Dr. ­Michael Jain am Moffitt Cancer Center in Tampa berichteten bereits über gute Ein-Jahres-Überlebens­daten einer 275 Personen zählenden Kohorte. Nun liegen Ergebnisse des Fünf-Jahres-Follow-up vor. 

Nach fünf Jahren lebten noch 29 % der Erkrankten progressions­frei und 40 % insgesamt. Die lymphomspezifische Überlebensrate betrug zu diesem Zeitpunkt 53 %. Die nicht-rezidivassoziierte Mortalitätsrate (NRM) belief sich auf 16,2 %, wobei mehr als die Hälfte dieser Todesfälle zwei Jahre oder später nach der CAR-T-Zelltherapie auftrat. Bei über 60-Jährigen war das NRM-­Risiko höher als bei Jüngeren (OR 4,5; 95%-KI 2,1–10,8; p < 0,001). 

Als ursächlich für die späte Mortalität identifizierten die Forschenden zum einen Infektionen. Diese traten bei fast einem Viertel der Patient:innen im Zeitraum zwischen 6 und 24 Monaten nach der Infusion auf. Schwere Verläufe erforderten tlw. eine Hospitalisierung und/oder intravenöse Antibiotikatherapie. Zum anderen waren Todesfälle auf sekundäre Malignome zurückzuführen. Diese entwickelten sich bei 24 Behandelten (entsprechend 9 %) und umfassten therapiebedingte ­myeloische Neoplasien (15 Personen), solide (7) und nicht verwandte lymphatische Tumoren (2). 

Axi-cel ist in der Lage, im klinischen Alltag bei einem substanziellen Teil der Patient:innen mit LBCL ein anhaltendes Ansprechen hervorzurufen, fasste ­Erstautor Dr. Jain zusammen. Die Resultate verdeutlichten allerdings auch die Notwendigkeit einer Überwachung und Supportivversorgung nach der Behandlung, besonders bei älteren Betroffenen.

Quelle: Jain MD et al. J Clin Oncol 2024; JCO2302786; doi: 10.1200/JCO.23.02786

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