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Gegenwind für die Stapler-Hämorrhoidopexie

Es gibt nicht ein Verfahren für alle Hämorrhoiden-Patienten, betonte Dr. Thorsten Jacobi von der Klinik für Viszeralchirurgie und Proktologie des Diakonissenkrankenhauses Dresden. Es zählt die individuelle Indikationsstellung.
An der Klinik des Proktologen und Gefäßchirurgen hat die Häufigkeit der Stapler-Operationen in den letzten Jahren allerdings auch deutlich abgenommen. Eine Indikation für die Stapler-Operation sieht Dr. Jacobi aktuell nur beim gut reponiblen, zirkulären Prolaps Stadium III. Dann hat sie aber den Vorteil einer höheren perioperativen Lebensqualität und einer schnelleren Arbeitsfähigkeit.
Fisteln, Perforationen und Todesfälle
Zugenommen hat an der Dresdner Klinik die Häufigkeit der rekto-analen Rekonstruktion (RAR) und die Kombination von Exzision und RAR. Ein Vorteil ist die geringere Rezidivfrequenz – in der britischen eTHoS-Studie lag diese bei 25 % vs. 42 % bei der Stapler-Hämorrhoidopexie.
Günstig ist auch die geringere Rate an Inkontinenz und fortdauerndem, oft schmerzhaftem Stuhldrang. Zudem kann es bei Stapler-OP – in seltenen Fällen – zu schwerwiegenden Komplikationen wie großen Fisteln und Perforationen kommen, vereinzelt auch zu Todesfällen, hob Professor Dr. Dieter G. Bussen vom End- und Dickdarm-Zentrum Mannheim hervor.
„Majorkomplikationen sind bei einer benignen Volkskrankheit nicht zu akzeptieren“, ist seine Meinung. Er präferiert inzwischen eine Versiegelungstechnik mit bipolarer Klemme. Es entsteht quasi keine Wunde. Entsprechend ist der Blutverlust gering, zudem die OP-Zeit laut einer Metaanalyse kürzer und die Rezidivrate geringer ist als bei der Stapler-Hämorrhoidopexie.
Quelle: 44. Deutscher Koloproktologen-Kongress
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