Glücksspielsucht via Smartphone im Griff

„PlayOff“ ist kostenlos, basiert auf verhaltenstherapeutischen Methoden und kann auf jedem Smartphone anonym genutzt werden, erklärte Konrad Landgraf, Geschäftsführer der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern. „Roulettetischjunkies“ können damit ihre aufgewendete Zeit und das eingesetzte Geld dokumentieren und somit den Überblick über ihr Spielverhalten behalten. Mit dem Angebot möchte die Landesstelle Süchtigen einen niedrigschwelligen Einstieg ins Therapiesystem ermöglichen. Denn wie in allen Suchtbereichen erreichen die klassischen Hilfesysteme meist nur einen kleinen Teil der Betroffenen.
Nach der Installation der Software wird man aufgefordert, sein wöchentliches Glücksspielverhalten einzutragen (Zeit-, Geldverlust, Gründe). Im nächsten Schritt hat der Nutzer dann die Möglichkeit, sich eigene Ziele zu setzen (kontrollierter Konsum oder Abstinenz). Die neu gewonnene Freizeit soll er dann sowohl anhand eigener Vorschläge als auch mihilfe der App gestalten und sich so einen individuellen Wochenplan zusammenstellen.
Selbst gestecktes Ziel wird überprüft und bewertet
Jeder Tag muss vom Nutzer genau dokumentiert werden. Am Ende der Woche erhält er einen Überblick über seine Aktivitäten und sein Glücksspielverhalten. Falls der User sein selbst gestecktes Wochenziel nicht eingehalten hat, wird er von der App darauf hingewiesen.
Dieser Hinweis fällt bei kleineren Übertretungen geringfügig und eher aufmunternd aus, bei größeren wird ihm hingegen die nächstgelegene Beratungsstelle für Spielsüchtige inklusive Adresse und Telefonnummer empfohlen. Bei der Zielgruppe kommt die App offensichtlich schon gut an. Seit der Markteinführung im Juli 2016 verzeichnet sie bereits 2600 Downloads, so Landgraf.
Quelle: 18. Interdisziplinärer Kongress für Suchtmedizin
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