Gutartige Lebertumoren können meist drin bleiben - mit einer Ausnahme!

Zu den benignen Lebertumoren gehören u.a. Hämangiome, fokal noduläre Hyperplasien (FNH) und hepatozelluläre Adenome (HCA). Das Komplikations- und Entartungsrisiko von Hämangiomen und FNH ist sehr gering. Daher reicht in diesen Fällen eine konservative Behandlung bzw. Überwachung fast immer aus, berichtete Professor Dr. Christian Trautwein von der Medizinischen Klinik III der Uniklinik RWTH Aachen.

Bei HCA sieht das schon etwas anders aus – insbesondere beim Typ der β-Catenin-aktivierten. Gerade Männer entwickeln daraus oft ein hepatozelluläres Karzinom, deshalb sollten diese HCA bei ihnen grundsätzlich reseziert werden. Bei Frauen rät die Leitlinie dagegen immer erst mal zur Lebensstiländerung und zu einem erneuten MRT nach sechs Monaten.

Bleibt der Tumor mit seiner Größe stabil < 5 cm oder ist er geschrumpft, folgt das nächste Kernspin nach einem Jahr und so geht es dann auch weiter. Liegt die Größe bei der ersten Kontrolle aber > 5 cm oder lässt sich ein Wachstum verzeichnen, sieht der Algorithmus nun auch bei weiblichen Patienten die operative Entfernung vor. 

* Leitlinie der European Association for the Study of the Liver (EASL), J Hepatol 2016; 65: 386-398

25. Gastroenterologie-Update-Seminar wiesbaden