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HER-Vaxx führt zu tiefen und anhaltenden Remissionen

Bei HER-Vaxx handelt es sich um ein Konstrukt aus drei Peptidepitopen (P4, P6 und P7) der extrazellulären Domäne von HER2, die über das Trägerprotein CRM197 in einer adjuvanten Emulsion fusioniert sind, erläuterte Dr. Tanuj Chawla vom Tata Medical Center in Kalkutta.1 Die Vakzine stimuliert die Lymphozyten zur Produktion eines polyklonalen Antikörpers, der sich gegen HER2-überexprimierende Tumorzellen richtet.
Geprüft wurde HER-Vaxx in der multizentrischen Phase-2-Studie HERIZON an 36 nicht vorbehandelten Personen mit HER2+ Adenokarzinomen von Magen und gastroösophagealem Übergang (GC/GEJ) im Stadium III/IV. Sie erhielten randomisiert entweder eine alleinige Erstlinienchemotherapie, bestehend aus Cisplatin/5-Fluorouracil oder Capecitabin bzw. Oxaliplatin/Capecitabin über maximal 6 Zyklen, oder zusätzlich bis zum Progress 50 µg HER2-Vaxx. Die Vakzine wurde viermal alle zwei Wochen und danach als Booster alle neun Wochen intramuskulär injiziert. Die Studie wurde in Osteuropa und Indien durchgeführt, da Patient:innen in diesen Ländern kaum Zugang zu Trastuzumab haben, berichtete Dr. Chawla.
Längeres Ansprechen im Prüfarm beobachtet
Bezüglich des medianen PFS gab es mit 6,01 Monaten vs. 6,93 Monate keinen Unterschied. Doch führte die zusätzliche Vakzinierung zu tiefen und anhaltenden Remissionen: Responder in der Kontrolle sprachen median 19 Wochen, die im Prüfarm dagegen 30 Wochen lang an.
Anstieg der IgG-Antikörper bewirkt OS-Benefit
Das mediane OS (primärer Endpunkt) verlängerte sich von 8,3 Monaten unter alleiniger Chemotherapie auf 14,0 Monate unter der Kombination (HR 0,558; p = 0,054). Während im Standardarm bei Auswertung bereits alle Erkrankten gestorben waren, lebten in der experimentellen Gruppe noch vier Personen. Der OS-Benefit war begleitet von einem starken und persistierenden Anstieg spezifischer IgG-Antikörper gegen HER2.
Die Vakzine löste keine zusätzliche Toxizität aus. Die Häufigkeit schwerer und behandlungsbedingter Nebenwirkungen unterschied sich zwischen den beiden Armen nicht. Derzeit werden Patient:innen für die nextHERIZON-Studie rekrutiert, in der Forschende die Zweitlinientherapie mit HER-Vaxx plus Ramucirumab/Paclitaxel oder mit Pembrolizumab nach Progress unter Trastuzumab vergleichen.
Quelle:
Chawla T. ASCO GI 2023; Abstract 289
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