Hypermenorrhö bei Uterusmyomen medikamentös abmildern

Dr. Judith Lorenz

Jede vierte von einem Utersmyom Betroffene leidet unter Schmerzen oder starken Menstruationsblutungen, die nicht selten zu einer Anämie führen. Jede vierte von einem Utersmyom Betroffene leidet unter Schmerzen oder starken Menstruationsblutungen, die nicht selten zu einer Anämie führen. © iStock/wildpixel

Uterusmyome sind ein häufiges gynäkologisches Problem: Die kumulative Inzidenz dieser gutartigen Muskeltumoren beträgt bis zum Alter von 50 Jahren rund 70 %. Mit dem oralen GnRH-Rezeptorantagonist Relugolix könnte es zukünftig eine effektive und nebenwirkungsarme Therapieop­tion geben.

Jede vierte von einem Utersmyom Betroffene leidet unter Schmerzen oder starken Menstruationsblutungen, die nicht selten zu einer Anämie führen. Mit dem oralen GnRH-Rezeptorantagonist Relugolix könnte es zukünftig eine effektive und nebenwirkungsarme Therapieoption geben, berichten Professor Dr. Ayman Al-Hendy vom Department of Obstetrics and Gynecology an der University of Chicago und Kollegen. Relugolix wird einmal täglich eingenommen, blockiert in der Hypophyse die Bindung von endogenem GnRH und unterdrückt so die Gonadotropin- und damit letztlich die ovarielle Östrogen- und Progesteronsekretion.

Weniger Blutverlust und weniger Schmerzen

Im Rahmen zweier internationaler Phase-3-Studien (LIBERTY 1 und 2) behandelten sie prämenopausale Patientinnen, welche an einer myombedingten Hypermenorrhö litten, über 24 Wochen mit Relugolix. Um Östrogen-Mangelsymptomen, einer typischen Nebenwirkung von GnRH-Analoga und -Antagonisten, vorzubeugen und die Knochendichte zu schützen, erhielten die Patientinnen der ersten Studie zusätzlich Estradiol sowie – zum Schutz vor einer östrogenbedingten Endometriumhyperplasie – Norethisteron. In der zweiten Studie bekamen Frauen zunächst über zwölf Wochen Relugolix als Monotherapie und erst danach für weitere zwölf Wochen die Dreierkombination. Das Vergleichskollektiv bildete in beiden Studien eine Placebogruppe.

Die Kombinationstherapie senkte den menstruellen Blutverlust im Vergleich zu Placebo deutlich, bei jeder Zweiten kam es zur Amenorrhö. Der Wirkstoff milderte die Anämieproblematik, linderte die Schmerzen und reduzierte die durch die Blutungen sowie die Unterbauchbeschwerden hervorgerufenen subjektiven Belastungen. Unter dem GnRH-Antagonisten nahm ferner das Uterusvolumen, nicht jedoch das Myomvolumen ab. Die Knochendichte reduzierte sich nur unter der Relugolix-Monotherapie. Schwere unerwünschte Effekte traten in beiden Verum-Guppen nicht häufiger auf. Eine Erweiterungs- und eine Entzugsstudie mit LIBERTY-Teilnehmerinnen sollen nun die Vor- und Nachteile einer Langzeittherapie mit Relugolix klären.

Quelle: Al-Hendy A et al. N Engl J Med 2021; 384: 630-642; DOI: 10.1056/NEJMoa2008283

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Jede vierte von einem Utersmyom Betroffene leidet unter Schmerzen oder starken Menstruationsblutungen, die nicht selten zu einer Anämie führen. Jede vierte von einem Utersmyom Betroffene leidet unter Schmerzen oder starken Menstruationsblutungen, die nicht selten zu einer Anämie führen. © iStock/wildpixel