Medikament verhindert schwere Blutungen bei Uterusmyomen

Dr. Anne Benckendorff

Bei derart großen Myomen kommt man um eine OP nicht herum. Ansonsten hilft womöglich der Hormon-Antagonist. Bei derart großen Myomen kommt man um eine OP nicht herum. Ansonsten hilft womöglich der Hormon-Antagonist. © Science Photo Library/CNRI

Bei symptomatischen Uterusmyomen kommt man bislang um eine OP oft nicht herum. Neue Daten aus den USA machen nun Hoffnung auf eine orale Therapieoption.

Das häufigste Symptom von Uterusmyomen sind schwere Menstruationsblutungen. Bislang gilt die OP als Standardbehandlung. Wie Daten aus den USA nun zeigen, könnte es aber bald auch eine orale Therapieoption geben. Elagolix, ein Antagonist des Gonadotropin-Releasing-Hormons, führte in Studien zu einer schnellen und reversiblen Unterdrückung von Gonadotropinen und peripheren Geschlechtshormonen. Die Substanz ist in den USA bereits für die Therapie von mit Endometriose assoziierten Schmerzen zugelassen.

Hitzewallungen als Nebenwirkung

Um ihre Effektivität bei schweren Menstruationsblutungen zu untersuchen, haben Dr. William D. Schlaff von der Thomas Jefferson University in Philadelphia und Kollegen nun zwei identische randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studien durchgeführt. Daran nahmen je ca. 400 Frauen mit Uterusmyomen teil. Ein Teil der Teilnehmerinnen erhielt über sechs Monate 300 mg Elagolix (zweimal täglich) plus eine sogenannte Add-back-Therapie zum Ausgleich der verringerten Konzentrationen an endogenen Hormonen (1 mg Estradiol und 0,5 mg Norethindron-Acetat täglich) bzw. Placebo. Zudem erhielt in jeder Studie eine Gruppe nur Elagolix ohne Add-back-Therapie.

Bei 68,5 bzw. 76,5 % der Frauen in den Elagolix-plus-Add-back-Gruppen betrug der Blutverlust während der Menstruation im letzten Monat der Studie weniger als 80 ml. Unter Elagolix alleine wurde dieses Ziel von 84,1 bzw. 77 % der Frauen erreicht. Dagegen war dies in den Placebo-Gruppen nur bei 8,7 bzw. 10 % der Frauen der Fall. Der Vergleich zwischen den Elagolix-Gruppen mit und ohne Add-back-Therapie zeigte, dass die hypoöstrogenen Effekte der Therapie, besonders die Abnahme der Knochendichte, durch die zusätzliche Gabe der Hormone abgeschwächt werden konnten.

Etwa jede fünfte Frau hatte unter der Elagolix-plus-Add-back-Therapie Hitzewallungen, unter Elagolix allein traf es etwa die Hälfte der Teilnehmerinnen. Unter Placebo plus Add-back dagegen lag die Rate unter 10 %. 

Quelle: Schlaff WD et al. N Engl J Med 2020; 382: 328-340; DOI: 10.1056/NEJMoa1904351

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Bei derart großen Myomen kommt man um eine OP nicht herum. Ansonsten hilft womöglich der Hormon-Antagonist. Bei derart großen Myomen kommt man um eine OP nicht herum. Ansonsten hilft womöglich der Hormon-Antagonist. © Science Photo Library/CNRI