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iDFS-Vorteil nach drei Jahren bestätigt

Trotz potenziell kurativer Situation besteht für Erkrankte mit frühem HR+/HER2- Mammakarzinom im Stadium II ein nicht unerhebliches Rezidivrisiko von 27–37 % und im Stadium III von bis zu 57 %, erläuterte Prof. Dr. Gabriel N. Hortobagyi, MD Anderson Cancer Center, Houston. Vor diesem Hintergrund untersuchten Forschende in der NATALEE-Studie, ob der zusätzliche Einsatz des CDK4/6-Inhibitors Ribociclib zur adjuvanten endokrinen Therapie mit Letrozol oder Anastrozol (+ Goserelin bei prämenopausalen Personen) das Risiko minimieren kann. Die vorangegangenen Zwischenauswertungen hatten eine signifikante Reduktion des relativen Rezidivrisikos ergeben. Die aktuellen Ergebnisse der Protokoll-spezifizierten finalen iDFS-Auswertung bestätigen dies nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 33,3 Monaten.
Prof. Hortobagyi sprach von wichtigen Daten für ein breites Patient:innenkollektiv. Der iDFS-Vorteil zugunsten der endokrinbasierten Therapie mit Ribociclib ergab sich sowohl für die Intent-to-treat-Population als auch für präspezifizierte Subgruppen mit einer relativen Risikoreduktion von 25–30 %. In die Studie waren insgesamt 5.101 prä- und postmenopausale Patientinnen sowie Männer der anatomischen Stadien IIA/B und III mit und ohne Lymphknotenbefall eingeschlossen worden. Jene ohne Lymphknotenbefall wiesen zusätzliche Risikofaktoren auf.
Nach weiteren 5,6 Monaten Beobachtungszeit im Vergleich zur vorangegangenen Zwischenauswertung beträgt die Drei-Jahres-iDFS-Rate in Prüfarm vs. Kontrolle 90,7 % vs. 87,6 %. Der absolute iDFS-Vorteil von 3,1 % nach drei Jahren entspricht einer relativen Risikoreduktion um 25,1 % (HR 0,749; p = 0,0006). Teilnehmende ohne Lymphknotenbefall (HR 0,723) sowie jene im Stadium II (HR 0,700) profitierten im gleichen Ausmaß wie jene mit Lymphknotenbefall (N1–3: HR 0,759) bzw. jene im Stadium III (HR 0,755).
Klare Wirksamkeitsvorteile bestätigten sich hinsichtlich der sekundären Endpunkte, dem rezidivfreien Überleben (HR 0,727) und dem fernmetastasenfreien Überleben (HR 0,749). Die Daten zum OS sind noch nicht reif. Hier sei eine längere Nachbeobachtungszeit notwendig, da die Ereignisrate in beiden Studienarmen „erfreulicherweise“ weniger als 4 % betrug, so Prof. Hortobagyi.
Erfreulich sei auch, dass keine neuen Sicherheitssignale aufgetreten sind und die Rate neuer klinisch relevanter Nebenwirkungen < 1 % lag. Auch die Therapieabbruchrate sei im Rahmen der längeren Nachbeobachtungszeit kaum gestiegen (+ 0,8 %). 42,8 % der Patient:innen erhielten Ribociclib planmäßig über drei Jahre. Gut 20 % sind noch unter Therapie. Dies unterstreiche die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Substanz, so Prof. Hortobagyi.
Quelle: Hortobagyi GN. SABCS 2023; Abstract GS3-03
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