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Cartoon Medizin und Markt
Im Notfall die Wirkung von NOAK umkehren

Es gibt viele Gründe, warum bei antikoagulierten Patienten die Gerinnungshemmung manchmal rasch aufgehoben werden muss. Sie reichen von Infektionen über Knochenbrüche bis hin zur Appendizitis, verdeutlichte Professor Dr. Elaine Hylek, Thrombosis and Anticoagulation Service, Boston Medical Center. Ein wirksames Gegenmittel sollte im Notfall nicht nur schnell und effektiv wirken, sondern auch einfach zu handhaben und speziell auf das „neue“ orale Antikoagulans (NOAK) zugeschnitten sein, betonte Dr. Steve Austin vom Haemostasis Centre am St. George's University Hospital in London.
Mit Idarucizumab (Praxbind®) steht für Dabigatran als einzigem NOAK ein Antidot zur Verfügung. In der multizentrischen Studie RE-VERSE AD™ hat es sich bei der Behandlung von 503 antikoagulierten Patienten bewährt, die entweder eine Notintervention benötigten oder eine nicht beherrschbare Blutungskomplikation aufwiesen. Durch die i.v. Gabe von 5 mg Idarucizumab wurde die Wirkung von Dabigatran innerhalb kurzer Zeit bei 98 % der Patienten aufgehoben. Im Mittel dauerte es 2,5 Stunden, bis die Blutung stoppte bzw. konnte nach durchschnittlich 1,6 Stunden der Notfalleingriff beginnen. 24 Stunden nach der Gabe von Idarucizumab war es problemlos möglich, die Antikoagulation fortzuführen.
Entsprechend empfahl der Hämatologe Professor Dr. John Eikelboom, McMaster University Ontario, bereits bei der Wahl eines NOAK auch das Vorhandensein eines effektiven Antidots in die Überlegung miteinzubeziehen.
Quelle: Symposium: „DOACs and reversal agents: take the next step in anticoagulation care“, 83. Jahrestagung der International Society on Thrombosis and Hemostasis; Veranstalter: Boehringer Ingelheim
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