Intraläsionale Injektionen schrumpften schwer resektable Basalzellkarzinome

Lara Sommer

Neoadjuvante Virustherapie mit T-VEC zeigt vielversprechende Ergebnisse bei Basalzellkarzinomen. Neoadjuvante Virustherapie mit T-VEC zeigt vielversprechende Ergebnisse bei Basalzellkarzinomen. © Inge – stock.adobe.com

Die Exzision von Basalzellkarzinomen kann komplexe Rekonstruktionen erforderlich machen. Eine neoadjuvante Virustherapie schrumpfte 50 % problematischer Läsionen so sehr, dass doch ein konventioneller Wundverschluss gelang.

Neoadjuvante Therapien zielen darauf ab, die postoperative Morbidität von Erkrankten mit Basalzellkarzinomen (BCC) zu senken und die Chancen auf eine kurative Resektion zu erhöhen. Hedgehog-Inhibitoren erreichen gute Ansprechraten, werden aber oft schlecht toleriert. Dr. Julia Maria Ressler, Medizinische Universität Wien, und Kolleg:innen testeten in einer Phase-2-Studie nun die onkolytische Virustherapie Talimogene-laherparepvec (T-VEC), die intraläsional appliziert wird und bereits für unresektable Herde fortgeschrittener Melanome zugelassen ist. 

Es nahmen 18 Patient:innen mit einem schwer resezierbaren kutanen BCC teil, die zum Wundverschluss einen Hautlappen oder eine Hauttransplantation benötigen würden. Nach sechs Zyklen der neoadjuvanten Virustherapie (13 Wochen) konnte der Tumor bei der Hälfte der Behandelten entfernt werden, ohne dass dies eine rekonstruktive Chirurgie erforderte. Damit erfüllte die Studie ihren primären Endpunkt vorzeitig und die geplanten zweite Phase entfiel. 

T-VEC bei Basalzellkarzinom

Sechs der 18 Betroffenen hatten eine klinische CR, vier eine partielle Response und die restlichen eine Stabilisierung der Erkrankung (ORR 55,6 %). Ein Drittel erreichte eine pathologische Komplettremission. Dabei sprachen diejenigen mit nicht-infiltrativem BCC-Subtyp scheinbar besser an (pCR-Rate 55,6 % vs. 11,1 %). Bei niemandem wuchs der Tumor unter der Therapie weiter, das betroffene Areal schrumpfte median um 42,7 %. Es gab in der Kohorte während der Nachbeobachtungszeit noch keinen Todesfall. In den median elf Monaten nach der Resektion traten auch keine Rezidive entfernter Läsionen auf, zwei Personen entwickelten jedoch ein neues BCC in einer anderen Lokalisation. 

83,3 % der Patient:innen erlitten Nebenwirkungen vom Grad 1 oder 2, überwiegend lokale Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schwellungen oder Rötungen (21,9 %). Eine Person brach die Behandlung nach zwei Zyklen auf eigenen Wunsch wegen Fiebers (Grad 2) ab. SAEs dokumentierten die Verantwortlichen jedoch nicht.

Die Autor:innen schlussfolgern, dass ihre Ergebnisse eine randomisierte klinische Studie zu diesem Therapieansatz rechtfertigen. Eine neoadjuvante Behandlung mit T-VEC könne BCC verkleinern, die Operation vereinfachen und sogar pathologische Komplettremissionen erreichen. Außerdem wurde die Therapie gut vertragen, was für die oft älteren und komorbiden Erkrankten mit Basalzellkarzinomen günstig sei.

Quelle:
Ressler JM et al. Nat Cancer 2025; 6: 51–66; DOI: 10.1038/s43018-024-00879-x

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