Jede:r zweite Patient:in spricht auf Avelumab plus Taxan an

ASCO 2024 Dr. Katharina Arnheim

Beim inoperablen Angiosarkom hat  sich die Erstlinientherapie als wirksam erwiesen. Beim inoperablen Angiosarkom hat sich die Erstlinientherapie als wirksam erwiesen. © Vitalii Vodolazskyi – stock.adobe.com

Die Erstlinientherapie mit Paclitaxel/Avelumab erwies sich in einer Phase-2-Studie beim inoperablen Angiosarkom als wirksam: Jede zweite Person sprach auf das Zweierregime an. Das PFS erstreckte sich über sechs Monate, das Gesamtüberleben über 14,5 Monate. 

Beim Angiosarkom handelt es sich um einen sehr seltenen Tumor, der von den Endothelzellen der Blut- oder Lymphgefäße ausgeht und üblicherweise in der Kopf-Hals-Region oder im Brustbereich lokalisiert ist, erinnerte Dr. Dr. Hye Ryeon Kim, Dong-A University Hospital, Busan. Wegen der schnellen Progression kommt eine Operation häufig nicht infrage. Auch die konventionelle Chemotherapie wirkt vielfach nur eingeschränkt.  

Die Phase-2-Studie ANGIOTAX spricht mit einer objektiven Responserate von 18 % und einem medianen OS von acht Monaten für einen gewissen Nutzen von wöchentlich verabreichtem Paclitaxel, informierte Dr. Kim. Da Patient:innen mit kutanem Angiosarkom und starker Infiltration PD1-positiver Zellen sowie hoher PD-L1-Expression im Tumor womöglich eine günstigere Prognose haben, initiierte ihre Arbeitsgruppe eine Phase-2-Studie mit der Kombination aus Paclitaxel und Avelumab. 

Eingeschlossen waren 33 Personen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Angiosarkom, die zuvor weder eine Chemo- noch eine Immuntherapie erhalten hatten. Im Median bekamen sie sechs Therapiezyklen. Die Nachbeobachtung der Studie erstreckt sich mittlerweile über 13,8 Monate. 

Ein vielversprechendes Zweierregime

Die ORR als primärer Endpunkt betrug 50 %. Eine Person sprach mit einer kompletten Remission an, 15 partiell. Bei 14 Patient:innen wurde eine Tumorstabilisierung erreicht, sodass sich die klinische Benefitrate auf 93,8 % summierte. Die mediane Remissionsdauer erreichte 7,6 Monate, das mediane PFS 6 Monate und das mediane OS 14,5 Monate. 

Nebenwirkungen vom Grad 3 und höher erlitt etwa die Hälfte der Teilnehmenden. Dosismodifikationen oder Therapiepausen waren in 13 Fällen erforderlich. Dr. Kim bezeichnete das Toxizitätsprofil der Kombination jedoch als insgesamt handhabbar. 

Die Referentin bewertete die Effektivität des Zweierregimes beim therapeutisch problematischen inoperablen Angiosarkom als vielversprechend. Sie forderte zusätzliche translationale Untersuchungen sowie Phase-3-Studien, um die Effektivität und Sicherheit der Kombination weiter abzuklären.

Quelle:
Kim HR et al. 2024 ASCO Annual Meeting; Abstract 11512

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Beim inoperablen Angiosarkom hat  sich die Erstlinientherapie als wirksam erwiesen. Beim inoperablen Angiosarkom hat sich die Erstlinientherapie als wirksam erwiesen. © Vitalii Vodolazskyi – stock.adobe.com