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ASS verhindert Rezidive

Acetylsalicylsäure (ASS) gehört zu den weltweit am intensivsten untersuchten Medikamenten, konstatierte Prof. Dr. Dr.Anne Martling, Karolinska Institutet & Karolinska University Hospital, Stockholm. So wurden in Beobachtungsstudien eine verminderte Rate an Kolonpolypen in der Gruppe der Hochrisikopersonen sowie eine Senkung der CRC-Inzidenz und eine leichte Reduktion der CRC-bedingten Mortalität bei Gabe von ASS beschrieben. Weiterhin berichteten Forschende in retrospektiven Untersuchungen eine mögliche Assoziation dieses Effekts mit PIK3CA-Mutationen im Tumor.
Die ALASCCA-Studie wurde initiiert, um den präventiven Effekt von ASS auf die Rezidivrate von Patient:innen mit Rektumkarzinom in den Stadien pTNM I–III oder Kolonkarzinom der Stadien pTNM II–III und Alteration im PIK3K-Signalweg zu evaluieren. Im April 2016 screenten die Kolleg:innen insgesamt 3.508 Betroffene an 33 skandinavischen Kliniken auf derartige genetische Veränderungen; bei 37 % wurden Alterationen nachgewiesen.
Studiengruppe A umfasste 314 Personen mit PIK3CA-Mutationen in den Hotspots Exon 9 oder Exon 20, in Gruppe B waren 312 Betroffene mit Alterationen in anderen Genregionen eingeschlossen. Sie erhielten randomisiert 160 mg täglich ASS oder Placebo über drei Jahre.
Studienpopulation
Zwei Drittel der Teilnehmenden (67 %) litten an einem Kolon- und ein Drittel (33 %) an einem Rektumkarzinom. Die Hälfte der Betroffenen mit einem Kolontumor erhielt eine adjuvante Therapie zusätzlich zur Studienmedikation. 50 % der Rektumkrebspatient:innen bekamen zusätzlich eine neoadjuvante Therapie.
ASS reduziert CRC-Rezidive
„Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt“, berichtete Prof. Martling: Die kumulative Inzidenz eines CRC-Rezidivs nach drei Jahren betrug in Gruppe A 7,7 % unter ASS und 14,1 % unter Placebo. Der Unterschied entspricht einer signifikanten Halbierung des Risikos (HR 0,49; p = 0,044). In Gruppe B fiel der präventive Effekt mit 7,7 % vs. 16,8 % sogar noch größer aus (HR 0,42; p = 0,013). Das krankheitsfreie Überleben verbesserte sich ebenfalls: In Gruppe A stieg die Drei-Jahres-Rate von 81,4 % unter Placebo auf 88,5 %, in Gruppe B von 78,7 % auf 89,1 %.
ASS ist ein vielfach eingesetztes und gut vertragenes Medikament, das Nebenwirkungsprofil sei bekannt, betonte Prof. Martling. Postoperative Spätkomplikationen erlitten 15 Teilnehmende unter ASS und acht Patient:innen mit Placebo. Die Raten an tiefen Venenthrombosen, Embolien und Infektionen fielen in beiden Armen ähnlich aus.
„Die Daten der ALASCCA-Studie können das therapeutische Vorgehen bei rund einem Drittel aller Betroffenen mit nicht-metastasiertem CRC und Mutationen im PI3K-Signalweg ändern“, resümierte Prof. Martling. Auch weisen sie nach ihren Worten erneut auf die Bedeutung einer frühen genomischen Testung hin.
Quelle:
Martling A et al. ASCO Gastrointestinal Cancers Symposium 2025; Abstract LBA125
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