
Kondome schützen vor Zika-Virus!
Für seine Verbreitung nutzt das Zika-Virus (ZIKV) offenbar nicht nur Insekten. In den USA hat die Kontrollbehörde CDC* erstmals eine sexuelle Übertragung bestätigt. Die betroffene Person hatte sich bei einem erkrankten Reiserückkehrer aus einer Endemie-Region infiziert, berichten Kollegen des Dallas County Health and Human Service.1
Erste Hinweise auf eine sexuelle Übertragung lieferte 2008 der Fall eines Ehepaares im Bundesstaat Colorado.2 Nach der Rückkehr aus einem Endemiegebiet (Senegal) erkrankte erst der Ehemann und kurz darauf seine Frau, die die USA nicht verlassen hatte – bei beiden wurde die Zika-Infektion serologisch bestätigt. Dr. Brian D. Foy von der Colorado State University und seine Kollegen vermuteten eine sexuelle Transmission, konnten diese mangels Virus-Nachweis im Sperma aber nicht belegen.
Fieber, Exanthem und Arthritis sind Hauptsymptome
Erst bei einem Zika-Ausbruch in Französisch-Polynesien 2013 gelang die Virus-Isolation bei einem Patienten mit Hämatospermie.3 Die übliche Virus-Prophylaxe ergänzt sich damit um eine weitere Maßnahme – den Gebrauch von Kondomen. Als Hauptsymptome der ZIKV-Infektion gelten Fieber, Exanthem, Gelenkschmerzen und Konjunktivitis. Patienten mit entsprechenden Beschwerden nach der Rückkehr aus einem Endemiegebiet oder Sexualkontakt mit einem potenziell Infizierten sollten umgehend einen Arzt aufsuchen, raten die Kollegen aus Dallas.
Einen weiteren riskanten Übertragungsweg hat die Forschergruppe in Französisch-Polynesien identifiziert4: das Virus kann sich offenbar auch mit Bluttransfusionen verbreiten – sogar von beschwerdefreien Spendern. Von 1505 getesteten, asymptomatischen Donatoren beherbergten 42 (3 %) das Virus im Blut, entsprechende Tests sind also zumindest bei Ausbrüchen erforderlich. Posttransfusionserkrankungen wurden in Französisch-Polynesien allerdings bisher nicht beobachtet.
*Centers for Disease Control and Prevention
Quellen:
1 www.dallascounty.org/hhs
2 Brian D. Foy et al., Emerg Infect Dis 2011; online
3 Didier Musso et al., Emerg Infect Dis 2015; 21: 359-361
4 Didier Musso et al., Eurosurveillance 2014; online
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).