Zikavirus wird auch in Europa durch Mücken übertragen
In der Küstenstadt Hyères ist es zu den ersten beiden Zika-Infektionen auf europäischem Boden gekommen. Wie das ECDC berichtete, hatte der erste Patient zwischen Juli und August dieses Jahres Symptome entwickelt, die sich mit Zika vereinbaren ließen, darunter Kopf-, Muskel- sowie retroorbitale Schmerzen, Asthenie und Hautausschlag. Der Zika-Verdacht war später im Labor bestätigt worden.
Der Betroffene selbst sowie seine Sexualpartner hatten nach eigenen Angaben weder ein Endemiegebiet bereist, noch waren importierte Zika-Fälle aus der Region bekannt. Eine sexuelle Übertragung schlossen die zuständigen Behörden somit vorerst aus.
Ausbreitungsrisiko derzeit als minimal eingestuft
Stattdessen vermutet das ECDC, dass sich der Patient auf französischem Boden angesteckt hat. Als wahrscheinlichster Vektor gilt die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die in weiten Teilen Europas etabliert ist.
Wie genau es zu der Infektion gekommen ist, wird von den Behörden untersucht. Über eine aktive Tür-zu-Tür-Fahndung konnten sie inzwischen einen zweiten Patienten identifizieren – im gleichen Wohnort. Auch in diesem Fall scheint die Übertragung durch Mücken am wahrscheinlichsten. Aufgrund der aktuell sinkenden Temperaturen schätzen die Experten das Risiko, dass sich das Virus verbreitet, sowie die Gefahr für Schwangere und Ungeborene als sehr gering ein.
Quelle: Pressemitteilung – ECDC*
* European Centre for Disease Prevention and Control