Update zur Weltseuchenlage
Seit 2016 nehmen die Infektionen mit Malaria weltweit wieder zu. Auch in Deutschland zeigt der Trend der importierten Fälle nach oben, bedingt durch die zunehmende Zahl an Flüchtlingen aus afrikanischen Risikogebieten. Mit „gesundem Menschenverstand“ sei eine Ansteckung auf Reisen jedoch unwahrscheinlich, betonte Tropenmediziner Dr. Fritz Holst, Marburg. Bei Indienreisen reicht z.B. ein konsequenter Mückenschutz. Ältere ab 60, Komorbide und Schwangere gelten als Hochrisikogruppen. Bei ihnen ist eine Chemoprophylaxe indiziert. Wenig Neues gibt es zu Resistenzen von P. falciparum, allerdings wirkt Artemisinin nicht mehr in Kambodscha.
Cholera-Impfung nur vor sehr langem Aufenthalt
Im letzten Jahr gab es u.a. in Kenia, Tansania und Sambia Cholera-Ausbrüche. Reisende müssen jedoch nur geimpft werden, wenn sehr lange Aufenthalte geplant sind, sagte Dr. Holst. Das Zika-Virus spielt hierzulande praktisch keine Rolle. Schwangere sollten Endemiegebiete wie Mittelamerika und Indien meiden, Paare mit Kinderwunsch die Reise lieber verschieben. Nach einem Aufenthalt ist zudem für 2–3 Monate strikter „Safer Sex“ angesagt.
Quelle: 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin