Kontrastmittel trotz schwerer Nierenschwäche?

Dr. Alexandra Bischoffa

Nicht für alle Kontrastmittel ist das Risiko gleich hoch. Nicht für alle Kontrastmittel ist das Risiko gleich hoch. © iStock/magicmine

Nieren-Risikopatienten müssen bei einem MRT nicht zwangsläufig auf Kontrastmittel verzichten. Das Risiko einer nephrogenen systemischen Fibrose durch Gadolinium-haltige Kontrastmittel scheint einer Meta-Analyse zufolge gering. Der Nutzen der verbesserten Bildgebung kann deshalb je nach Indikation überwiegen.

Gadoliniumhaltige MRT-Kontrastmittel stehen im Verdacht, bei Risikopatienten Nierenschäden zu verursachen. Insbesondere chronisch Nierenkranke im Stadium 4 und 5 (GFR < 30 ml/min/1,73 m2) fürchten eine nephrogene systemische Fibrose (NSF). Doch nicht für alle dieser Kontrastmittel ist das Risiko gleich hoch.

Substanzen der Gadolinium-Gruppe II, wie Gadobutrol, Gadobenat-Dimeglumin, Gadoterat-Meglumin oder Gadoteridol, scheinen ein geringeres NSF-Risiko zu haben als bisher angenommen. Eine Metaanalyse mit insgesamt 4931 Niereninsuffizienten im Stadium 4 oder 5 zeigte, dass bei diesen Patienten das NSF-Risiko infolge einer MRT-Untersuchung mit einem der vier genannten Kontrastmittel wahrscheinlich unterhalb von 0,07 % liegen würde. Je nach Indikation der Untersuchung könnte der diagnostische Nutzen das NSF-Risiko folglich überwiegen.

Quelle: Woolen SA et al. JAMA Intern Med 2019; DOI: 10.1001/jamainternmed.2019.5284

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