Loncastuximab-Tesirin überzeugt im Real-World-Setting

Die CD19-basierte CAR-T-Zell-Therapie ist Standard für Erkrankte mit r/r DLBCL. Seit Dezember 2022 ist auch das gegen CD19 gerichtete Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Loncastuximab-Tesirin (Lonca; Zynlonta®) in dieser Indikation nach mindestens zwei systemischen Behandlungslinien zugelassen. Nun deuten Real-World-Daten darauf hin, dass Lonca in der Versorgungsroutine auch dann hohe Ansprechraten erreicht, wenn es im Dritt- oder Viertliniensetting nach CAR-T-Zellen eingesetzt wird.¹ 

In die retrospektive Untersuchung, die Prof. Dr. Pier Luigi Zinzani, Universität von Bologna, vorstellte, gingen die Daten von 148 Personen mit r/r DLBCL ein.¹ Die Teilnehmenden waren nach einer CAR-T-Zell-Therapie progredient geworden und hatten anschließend eine Lonca-Monotherapie erhalten – 121 in der dritten und 27 in der vierten Linie.

Lonca-Therapie nach CAR-T-Zellen?

In beiden Settings wurden gute Ansprechraten und eine hohe Effektivität hinsichtlich anderer Endpunkte erreicht. Patient:innen, die Lonca in der dritten Linie nach CAR-T-Zellen in der Zweitlinie erhalten hatten, sprachen zu 73 % an, mit 34 % kompletten (CR) und 39 % partiellen Remissionen (PR). Die mediane Dauer des Ansprechens war noch nicht erreicht, ebenso wenig wie das mediane PFS oder das mediane OS. 

Das Ansprechen auf Lonca fiel auch in der Viertlinie nach CAR-T-Zellen in der Drittlinie noch gut aus (ORR 78 % mit 17 % CR und 61 % PR). Die mediane Ansprechdauer betrug in diesem Fall 7,6 Monate und das mediane PFS 12 Monate; das mediane OS war noch nicht erreicht. Die Autor:innen schließen aus den Ergebnissen, dass eine vorherige CAR-T-Zell-Exposition die Wirksamkeit einer Lonca-Monotherapie im klinischen Alltag nicht beeinträchtigt. 

Daten einer weiteren, kleineren Real-World-Untersuchung (n = 16) legen zudem nahe, dass umgekehrt eine Lonca-Exposition im Vorfeld die Effektivität von anschließend verabreichten CAR-T-Zellen nicht mindert.²

Quellen:
1. Zinzani PL et al. EBMT 2024; Poster A132
2. Hamadani M et al. EBMT 2024; Poster A141