Pralsetinib hat „ausgesprochen hohe Wirksamkeit“

Elisa Sophia Breuer

Die Therapiemöglichkeiten beim NSCLC werden immer gezielter. Die Therapiemöglichkeiten beim NSCLC werden immer gezielter. © iStock/luckystep

Zum ersten Mal greift mit Pralsetinib ein Inhibitor bei RET-Fusionen an. Vorbehandelte sowie therapienaive NSCLC sprechen darauf an. Durch die vielen gegen bestimmte Mutationen gerichteten Therapiemöglichkeiten ist eine molekulare Diagnostik vor Behandlungsstart nun essenziell.

Nur etwa 1–2 % der NSCLC­ weisen eine RET-Fusion auf. „Wenn sie vorkommt, haben wir mit Pralsetinib eine Substanz mit ausgesprochen hoher Wirksamkeit“, erklärte Prof. Dr. Carsten­ Bokemeyer­ vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Darauf deuten die Ergebnisse der Phase-1/2-Studie ARROW hin.1 Daran­ nahmen 92 mit platinbasierter Chemotherapie vorbehandelte Patient:innen und 29 Therapie­naive teil.

In der ersten Gruppe erreichte die Gesamtansprechrate 61 %, in der zweiten 70 %. Das Ansprechen war unabhängig vom RET-Fusionspartner. Unter den vorbehandelten Erkrankten betrug nach einem medianen Follow-up von 14,7 Monaten das mediane PFS 17,1 Monate. Unter den Therapienaiven bezifferte es 9,1 Monate nach median 11,6 Monaten Beobachtungszeit. In beiden Armen wurde rund die Hälfte der Tumoren progredient bzw. die Patient:innen starben. 

Effektivität wohl über 12–24 Monate vorhanden

„Wie bei anderen TKI scheint die Effektivität auch hier über 12–24 Monate vorhanden zu sein“. Damit würde sich ebenfalls das Überleben klar verlängern, auch wenn dies nicht in einer randomisierten Studie aufgrund der kleinen Fallzahlen bestätigt werden könnte, erklärte der Referent. „Das alles spricht massiv dafür, dass wir Patientinnen und Patienten mit NSCLC upfront einer entsprechenden genomischen Diagnostik unterziehen sollten.“

1. Gainor JF et al. Lancet Oncol 2021; 22: 959-969; DOI: 10.1016/S1470-2045(21)00247-3

Quelle: Bokemeyer C. Best of Onko Update 2022

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