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Magenbypass schützt vor diabetischer Retinopathie

Adipöse Typ-2-Diabetiker entwickeln nach einer Magenbypassoperation deutlich seltener eine diabetische Retinopathie. Zu diesem Schluss kommt eine schwedische Registerstudie. Angesichts der widersprüchlichen Evidenz bezüglich der Auswirkungen bariatrischer Eingriffe auf die Augenkomplikation hatten Dr. Hanna Åkerblom vom Department of Ophthalmology in Västerås und Kollegen die klinischen Daten von Typ-2-Diabetikern ausgewertet. 5321 hatten sich zwischen 2007 und 2013 einer Magenbypassoperation unterzogen. Das Vergleichskollektiv bildeten ebenso viele, u.a. nach Alter, Geschlecht und BMI gematchte Diabetiker ohne den Eingriff.
Routinemäßiges Retinopathiescreening für alle Diabetiker
Nach der Magen-OP sank das Risiko für eine neu diagnostizierte Retinopathie um 38 %. Es hing allerdings stark vom präoperativen Zustand der Patienten ab, vor allem im Hinblick auf Diabetesdauer, HbA1c-Wert, Insulinbehandlung, eGFR sowie BMI. Die Inzidenzen weiterer visusbedrohender oder behandlungsbedürftiger Augenkomplikationen, beispielsweise des diabetischen Makulaödems, unterschieden sich zwischen beiden Kollektiven nicht.
Alle Diabetiker sollten routinemäßig ein Retinopathiescreening erhalten, meinen die Wissenschaftler. Sofern vor dem Eingriff nicht bereits Augenkomplikationen vorliegen, halten sie ein intensiviertes Monitoring nach einer Magenbypassoperation hingegen nicht für notwendig.
Quelle: Åkerblom H et al. JAMA Ophthalmol 2021: e205892; DOI: 10.1001/jamaophthalmol.2020.5892
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