Mehr bringt mehr

In der multizentrischen, randomisierten, doppelblinden Phase-3b-Studie PIONEER­ PLUS untersuchten Prof. Dr. Vanita­ Aroda von der Harvard Medical School Boston und Kollegen daher, ob höhere Dosierungen von oralem Semaglutid bei unzureichend kontrolliertem Typ-2-Diabetes tatsächlich Vorteile bringen. 

In ihre Studie schlossen die Wissenschaftler Erwachsene mit Typ-2-Diabetes mit einem HbA_1c von 8,0 % bis 10,5 % und einem Body-Mass-Index ≥ 25 kg/m² ein. Die Teilnehmer erhielten 68 Wochen lang Semaglutid in Tablettenform mit der Dosierung 14 mg, 25 mg oder 50 mg. Primär wertete das Team aus, wie sich in den drei Gruppen der HbA_1c-Wert von Studienbeginn bis Woche 52 veränderte. Insgesamt nahmen 1.606 Patienten teil, die im Schnitt einen HbA_1c-Wert von 9,0 % und einen BMI von 33,8 kg/m² aufwiesen. 

Mit hoher Dosis kam jeder Zweite zum Ziel

Die höheren Dosierungen von oralem Semaglutid senkten den Langzeitblutzucker besser als die zugelassene Dosis: In Woche 52 führten 14 mg Semaglutid p.o. zur mittleren HbA_1c-Senkung von 1,5 %, mit 25 mg gelang eine Blutzuckersenkung um 1,8 %, die 50-mg-Tabletten brachten 2 %. Zudem erreichten diejenigen, die Semaglutid in der Dosierung 25 mg bzw. 50 mg erhielten, mit 51 % bzw. 63 % häufiger den HbA_1c-Zielwert von <  7,0 % als die Teilnehmer der 14-mg-Gruppe (39 %). 

Die höheren Dosierungen punkteten nicht nur bei der Blutzuckersenkung: Nach 52 Wochen hatten die Teilnehmer, die 50 mg Semaglutid geschluckt hatten, im Durchschnitt 8 kg Gewicht abgenommen. Diejenigen, die 25 mg bzw. 14 mg einnahmen, verloren 6,7 bzw. 4,4 kg.

Quelle: Aroda VR et al. Lancet 2023; DOI: 10.1016/S0140-6736(23)01127-3