
Cartoon Fortbildung
Mit Eukalyptus gegen den Husten

Die meist durch Viren hervorgerufene akute Bronchitis bedarf in aller Regel keiner intensiven Diagnostik. Auch die Behandlung mit Antibiotika ist nur selten angezeigt. Der Bronchialinfekt heilt in der Regel innerhalb von acht bis zehn Tagen aus. Interventionsbedarf besteht, wenn der Husten länger als acht Wochen anhält, die Erkrankung mit starkem Krankheitsgefühl, hohem Fieber und Atemnot einhergeht oder Blut im Sputum auftaucht. Dann muss man klären, ob eine Pneumonie, ein Asthmaanfall oder eine bakterielle Superinfektion vorliegt, erläuterte Prof. Dr. Heinrich Worth, Facharztforum Fürth. Möglicherweise stecken auch Lungentumoren, COPD oder Lungenparenchymerkrankungen hinter den Beschwerden. Die Untersuchung umfasst folgende Maßnahmen:
- Anamnese und körperliche Untersuchung
- Blutbild, CRP, BSG (bei Verdacht auf bakterielle Superinfektion)
- Röntgen-Thorax (bei Verdacht auf Pneumonie)
- Lungenfunktionsprüfung (zur Abklärung der Atemnot)
Zur symptomatischen Therapie des Hustens eignen sich Lokalanästhetika in Sirupform oder als Lutschtabletten sowie chemische oder pflanzliche Antitussiva. Auch Brustwickel oder Inhalationen können die Beschwerden lindern, beschrieb der Referent. Mukolytika wie N-Acetylcystein lösen visköses Sekret und erleichtern das Abhusten.
Bei unkompliziertem Infekt sollten möglichst keine Antibiotika genommen werden, betonte Prof. Worth. Er verwies auf die Ergebnisse einer Studie, denen zufolge die Verschreibungshäufigkeit von Antibiotika zurückgeht, wenn der Hausarzt bei akuter Bronchitis zunächst Phytopräparate verordnet.
Für den Eukalyptuswirkstoff Cineol sind antioxidative und antiinflammatorische Effekte belegt, berichtete der Referent. Im Vergleich zu Placebo gehen Dyspnoe, Sekretmenge und Hustenfrequenz in den ersten Tagen eines akuten Bronchialinfekts erwiesenermaßen zurück.
Antibiotika bessern Verlauf von COPD-Exazerbationen
Demgegenüber werden COPD-Exazerbationen recht häufig durch bakterielle Infektionen ausgelöst. Trotzdem benötigt man auch in dieser Situation nicht zwangsläufig Antibiotika, so der Pneumologe. Stattdessen sollte man die antiobstruktive und antiinflammatorische Therapie optimieren, eventuell ergänzt um eine Sauerstoffzufuhr. Allerdings bessern Antibiotika bei schweren Exazerbationen den Verlauf, merkte Prof. Worth an. Ohne Frage sinnvoll ist ihr Einsatz bei putridem Sputum.
Im Falle einer COPD muss man den Fokus klar auf die Prävention akuter Exazerbationen legen, verdeutlichte der Experte. Dies gelingt am ehesten mit diesen Maßnahmen:
- strukturierte Patientenschulung
- Bewegungstherapie
- regelmäßige Impfungen (Influenza, Pneumokokken)
Auch bei der Prävention akuter COPD-Exazerbationen hat sich Cineol als wirksam erwiesen, berichtete der Arzt. Die Substanz erhöht die Schlagfrequenz der Flimmerhärchen, bremst das Entzündungsgeschehen und verringert die Sekretproduktion. In einer Dosierung von dreimal täglich 200 mg konnte der Wirkstoff in einer placebokontrollierten Studie Häufigkeit, Schwere und Dauer von COPD-Exazerbationen bei Patienten mit akuter Bronchitis signifikant senken.
Quelle: Medical Tribune Fortbildung kompakt Allgemeinmedizin/Innere Medizin am 02.04.2022 in Dortmund, unterstützt von MCM Klosterfrau Vertriebsgesellschaft mbH
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