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Mit Gelbwurz gegen Gonarthrose

Die Gelbwurz (Rhizoma curcumae longae), besser bekannt als Kurkuma, hat eine intensive gelbe Farbe und wird als Gewürz und zum Färben von Speisen verwendet. Aber die Pflanzenwurzel beeindruckt nicht nur in der Küche, sondern enthält auch Curcuminoide – insbesondere Curcumin –, die den NF-Kappa-B-Stoffwechselweg inhibieren, antiinflammatorisch und antioxidativ wirken sowie Schmerzen und Schwellungen lindern. Daher werden Curcuminoide als Zusatzbehandlung beispielsweise bei rheumatoider Arthritis eingesetzt.
Wie wirken Inhaltsstoffe der Gelbwurz bei Patienten mit Gonarthrose? Können sie Schmerzen lindern und die Gelenkfunktion bessern? Diesen Fragen ging das Team um An-Fang Hsiao vom Cheng Ching Hospital Chung Kang Branch in Taichung City (Taiwan) nach. Insgesamt werteten die Ärzte elf randomisierte kontrollierte Studien aus, in denen 1.258 Gonarthrose-Patienten mit Curcuminoiden bzw. mit verschiedenen Vergleichssubstanzen (Placebo, Ibuprofen oder Diclofenac) behandelt wurden. Curcuminoide wurden in den Studien entweder in hoher Dosis (Tagesdosis ≥ 1000 mg bzw. Gesamtdosis ≥ 42 g) oder in niedriger Dosis (Tagesdosis < 1000 mg bzw. Gesamtdosis < 42 g) verabreicht.
Keine Unterschiede zwischen hoher und niedriger Dosis
Das Team konnte zeigen, dass Curcuminoide hinsichtlich der Ergebnisse in den beiden Schmerzscores visuelle Analogskala (VAS) und Western Ontario and McMaster Universities Arthritis Index (WOMAC) besser abschnitten als der jeweilige Komparator. Der Effekt hinsichtlich der Funktionsverbesserung fiel nach Berücksichtigung von möglichen Störfaktoren allerdings nicht mehr signifikant aus. Keine signifikanten Unterschiede beobachteten die Ärzte ebenfalls hinsichtlich Schmerzlinderung oder Nebenwirkungen zwischen den Curcuminoidgruppen mit hoher bzw. niedriger Dosis.
Die VAS-Schmerzscores zeigten dagegen deutlich, dass Curcuminoide zu einer effektiveren Schmerzlinderung führten als NSAR. Gleichzeitig traten Nebenwirkungen bei den mit Antirheumatika behandelten Patienten tendenziell häufiger auf als unter der Curcuminoidtherapie. Die Autoren räumen jedoch ein, dass manche Patienten nach der Einnahme des Pflanzenstoffs mit z.B. Übelkeit oder Durchfall reagieren können.
Die Ergebnisse der Metaanalyse weisen darauf hin, dass Curcuminoide Schmerzen bei Gonarthrose wirksam lindern können. Aufgrund des guten Abschneidens gegenüber NSAR empfehlen die Autoren den Einsatz als Zusatzbehandlung. Es fehlen bislang aber Studien, um die ideale Dosis zu ermitteln und solche, die den Effekt über längere Zeiträume beobachten.
Quelle: Hsiao AF et al. Complement Ther Med 2021; DOI: 10.1016/j.ctim.2021.102775
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