Cartoon Medizin und Markt

Mutationslast als Biomarker

Manuela Arand

Wer profitiert von der Immunkombination beim NSCLC? Wer profitiert von der Immunkombination beim NSCLC? © Sebastian Kaulitzki – stock.adobe.com

Nach den molekularen Markern schickt sich nun die Tumormutationslast an, ein wichtiger Biomarker beim Bronchialkarzinom zu werden. An ihr lassen sich die Erfolgschancen immunonkologischer Kombinationstherapien ablesen.

Mithilfe von Biomarkern lässt sich ­die Behandlung des nichtkleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) individuell maßschneidern – gesucht wird nach Treibermutationen und wie stark z.B. PD-L1 exprimiert ist. Künftig wird wohl die Tumormutationslast (TMB) als Marker hinzukommen, konstatierte Professor Dr. Frank Griesinger vom Pius-Hospital in Oldenburg.

Als Grenzwert gelten derzeit 10 Mutationen/Megabase. „Die TMB wird nicht alle Fragen beantworten“, so der Experte. Aber sie helfe vorherzusagen, wie stark ein Patient von einer kombinierten immunonkologischen Therapie profitieren könne.

Kombination aus PD1- und CTLA4-Hemmer getestet

In der Studie CheckMate 227 wird die Kombination aus Nivolumab (OPDIVO®) und Ipilimumab (­YERVOY®) in der Erstlinie des fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms erprobt.

1189 Teilnehmer zeigten zu Beginn eine PD-L1-Expression ≥ 1 %. Sie bekamen Nivolumab plus niedrig dosiertes Ipilimumab, eine histologiebasierte Chemotherapie oder Nivolumab alleine. 550 Patienten exprimierten den Marker nicht und erhielten im zweiten Kontrollarm zusätzlich zu Nivolumab die Chemotherapie. Diese Gruppe diente der explorativen Analyse.

Bei der Auswertung wurde auch nach der TMB stratifiziert. Danach zeigte sich die Kombinationstherapie der Chemotherapie signifikant überlegen: Das progressionsfreie Überleben (PFS) nach einem Jahr betrug 43 % versus 13 % (p = 0,0002), wobei Patienten mit und ohne PD-L1-Expression gleich gut abschnitten. Nach 24 Monaten waren die PFS-Raten unter immunonkologischer Therapie kaum gesunken, betonte Prof. Griesinger.

Eine Herausforderung wird sein, den neuen Marker zu etablieren. Für den Referenten ist essenziell, dass die Testergebnisse immer zeitnah vorliegen. Bei PD-L1 braucht es derzeit 3–5 Tage, bei EGFR 5–10 Tage. Länger dürfe die Analyse auch bei der TMB nicht dauern.

Quelle: Symposium „CTLA4- und PD-(L)1-Inhibitoren, Kombinationen, Biomarker: die richtige Therapie für den richtigen Patienten in der Erstlinientherapie beim NSCLC“ anlässlich des 60. Kongresses der DGP; Veranstalter: Bristol-Myers Squibb

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Wer profitiert von der Immunkombination beim NSCLC? Wer profitiert von der Immunkombination beim NSCLC? © Sebastian Kaulitzki – stock.adobe.com